Italienische Anarcho-Gruppe sorgte für Angst und Schrecken
BriefbombeDie Schweizer Anti-Atombewegung wird entlastet: Die Briefbombe in Olten stammte offenbar aus anarchistischen Kreisen.
Die Briefbombe, die am Donnerstag bei Swissnuclear in Olten explodiert ist, stammt nach ersten Erkenntnissen von der italienischen anarchistischen Gruppierung Federazione Anarchica Informale (Informeller Anarchistischer Bund, FAI). Ermittler des wissenschaftlichen Dienstes der Stadtpolizei Zürich fanden in den Überresten der Bombe ein Bekennerschreiben, wie Verfahrensleiter Carlo Bulletti gestern vor den Medien in Bern sagte. Die gleiche Gruppe bekannte sich zum Anschlag auf die Schweizer Botschaft in Rom im vergangenen Dezember. Und sie ist auch verantwortlich für die Bombenexplosion in der toskanischen Stadt Livorno, bei der am Donnerstag ein italienischer Soldat schwer verletzt wurde. Eine weitere Bombe in Athen konnte entschärft werden. Die Bundesanwaltschaft zieht zudem Parallelen zum vereitelten Anschlag auf ein IBM-Forschungszentrum in Rüschlikon vor rund einem Jahr. Die in diesem Zusammenhang verhafteten Personen seien in dem Bekennerschreiben erwähnt, sagte Bulletti. Hinweise, dass auch anarchistische Kreise aus der Schweiz in den Anschlag von Olten verwickelt sein könnten, gebe es derzeit nicht. In Olten wurden am Donnerstagmorgen zwei Angestellte von Swissnuclear, der Fachgruppe Kernenergie von Swisselectric, verletzt. Es habe sich um einen starken Sprengsatz gehandelt, sagte der erste stellvertretende Bundesanwalt Ruedi Montanari. «Im Bereich des politischen Terrorismus waren wir noch nie mit einer solchen Sprengwirkung konfrontiert.» Bei der Detonation wurde eine Frau an den Armen und im Brustbereich verletzt. Laut Bulletti «bestand die Absicht zu töten, nicht, jemandem Angst zu machen». Die Bundesanwaltschaft vermutet, dass die Briefbombe im Ausland aufgegeben wurde. Sie arbeitet mit ausländischen Ermittlungsbehörden zusammen. sda>
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