Die Initiative ist die falsche Medizin für die Randregionen
Marius Aschwanden, Redaktor beim Ressort Kanton, schreibt über die Spitalstandortinitiative.
Dass im Berner Gesundheitswesen alles in bester Ordnung ist, stimmt sicherlich nicht. Das zeigen nicht nur die 26 000 Unterschriften, die unter die Spitalstandortinitiative gesetzt wurden. Spitäler führen Operationen ohne Leistungsauftrag durch, Mindestfallzahlen werden nicht eingehalten, öffentliche und private Häuser liefern sich ein Wettrüsten, und im Raum Bern bestehen Überkapazitäten.
Die Befürworter beschwören ein Schreckensszenario herauf und behaupten, dass ohne Initiative quasi sofort weitere Spitäler ihr Türen schliessen. Wenigstens kurzfristig ist dem nicht so. Die Spitäler Zweisimmen und Frutigen etwa sind per Gesetz versorgungsnotwendig und können nicht so einfach geschlossen werden. Zudem ignorieren die Initianten, dass die Spitalunternehmen durchaus auch auf dem Land investieren – in Zweisimmen immerhin 40 Millionen Franken.