Neues Förderkonzept, abenteuerliches Projekt
Gian Gilli setzt zwecks Effizienzsteigerung im Spitzensport neue Leitplanken und orientiert sich am norwegischen Erfolgsrezept.
Weniger ist mehr. Diese These steht hinter jenem Förderkonzept von Swiss Olympic, welches unter der Obhut von Gian Gilli ausgearbeitet und seitens des Exekutivrats abgesegnet worden ist. Anlässlich seines Amtsantritts als Leiter Spitzensport und olympische Mission vor einem Jahr hatte der Engadiner verlauten lassen, er gedenke primär die Effizienzsteigerung im Leistungssport voranzutreiben. Nun präsentiert er ein mehrstufiges Förderkonzept, welches auf einer Potenzialanalyse basiert und die Perspektiven von Athleten und Sportarten als Referenz für die Verteilung von 18,7 Millionen Franken zu Rate zieht. Von 726 auf «rund 350» Waren Erfolge bis anhin automatisch mit dem Erhalt von Geldern aus der Kasse des Dachverbands im darauffolgenden Jahr verbunden, wird künftig dort investiert, wo die Aussichten auf Edelmetall am besten sind. «Wir brauchen ein flexibles, bedürfnisorientiertes System», sagt Gilli. «Die Verbände zeigen uns, was sie zu bieten haben. Belohnt werden jene, die gute Nachwuchsarbeit verrichten.» Auch was die individuelle Förderung betrifft, gelten neue Massstäbe. Die Anzahl der Athleten, die in den Genuss direkter finanzieller Unterstützung kommen, wird von 726 auf «rund 350» reduziert. Besonders am Herzen liegen Gilli jene Sportler, welche sich auf dem Sprung vom Nachwuchs in die Elite befinden. In dieser Phase seien der Schweiz zuletzt etliche Talente verloren gegangen. Gilli – er war zuletzt OK-Chef der Eishockey-WM 2009 in Bern und Kloten – gilt als emotionaler Visionär. Sein jüngstes Projekt beinhaltet den Aufbau eines Olympiastützpunktes, eines Wissens- und Begegnungszentrums für Trainer und Athleten, in dem «auf höchstem Niveau» sportartenübergreifende Dienstleistungen angeboten werden sollen. Er denkt an Bereiche wie Sportmedizin, Konditionstraining und Ernährungsberatung, als Vorbild dient ihm das «Olympiatoppen», welches als grosse Stütze des erfolgreichen norwegischen Sports betrachtet wird. Aus dem Traum sei ein Ziel geworden, meint Gilli – wohl wissend, dass eine staatliche Finanzierung analog der Institution in Oslo hierzulande kaum denkbar ist. Magglingen sei eine Option, aber schon jetzt fast ausgelastet. Im Frühling will er dem Exekutivrat von Swiss Olympic einen Vorschlag präsentieren.mjs >
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