Mehr als 300 Kranzschützen am Jubiläumsschiessen
Der Final um die sechs Kopfkränze des 75. Diemtigtaler Springenbodenschiessens war der sportliche Höhepunkt.

Den Rückblick auf die 75 Jahre Verbandsgeschichte von Präsident Manfred Schenk ergänzte an der Jubiläumsfeier mit Absenden des Springenbodenschiessens Ehrenmitglied Jakob Mani, denn das Verbandsarchiv wurde 1978 beim Brand des Restaurants Springenboden ein Raub der Flammen.
Die Urheber des Springenbodenverbandes waren 1944 Thuner Unteroffiziere, die in der Bergwelt über dem Diemtigtal ihre Freizeit und militärische Urlaubszeit verbrachten. Zusammen mit Diemtigtaler Schützen wurde in der Gsässweid der erste friedliche Schiesswettkampf auf acht Scheiben und mit 185 Schützen durchgeführt. Der Verband ist später auf 22 Stammsektionen angewachsen. Heute sind es noch deren zehn.
Schwieriger Heimweg
Bis etwa 1969 war der Springenboden nur zu Fuss erreichbar. Jakob Mani meinte trocken: «Bergwärts war man sich damals gewohnt, der Heimweg nach dem Schiessen und der erfolgten Kameradschaftspflege war mit mehr Schwierigkeiten verbunden.» Anfang der 90er-Jahre nahmen jeweils mehr als 1000 Schützen am traditionsreichen Schiessen teil. Seit 1995 war die Beteiligung rückläufig. Heute sind es um die 500 Schützinnen und Schützen.
Gepflegte Schützentradition
Diemtigens Gemeindepräsident Jürg Stucki stellte in seinen Gratulationsgrüssen fest, dass seit der Gründung des Springenbodenverbandes durch die Globalisierung die Traditionen ins Hintertreffen geraten ist: «Im Gründungsjahr sorgten kriegerische Ereignisse für Schlagzeilen. Das Springenbodenschiessen wurde von Beginn weg zum bodenständigen Brauch und von Generation zu Generation gepflegt.»
Blick in die Zukunft
Nationalrat Werner Salzmann blickte in seiner Festrede auch als Berner Verbandspräsident der Schützen (BSSV) in die Zukunft. «Die Förderung des ausserdienstlichen Schiessens ist ein Bundesauftrag. Mit dem neuen Waffenrecht und dem Umweltschutz wird es dem Schiesssport immer schwerer gemacht.»
Bis 2020 müssen bekanntlich Schiessanlagen mit Bleifangkasten saniert sein. Mit einer Motion forderte Nationalrat Adrian Amstutz 2015 Ausnahmen für jährlich durchgeführte historische und traditionelle Schiessanlässe. Nach dem positiven Entscheid im Nationalrat erwarte Salzmann Zustimmung auch im Ständerat und schlussendlich der Berner Regierung.
Mit Jubiläumsfinal
Am 75. Springenbodenschiessen lagen wie im Vorjahr 485 Schützinnen und Schützen in der Feuerlinie. Über 300 erzielten die begehrte Kranzauszeichnung im zwölfschüssigen Programm auf die B-Scheibe. Eine Besonderheit war der Jubiläumsfinal der 21 punktehöchsten Schützen (48 und 47 Punkte). Die Spannung war für die Schiessenden wie für die zahlreichen Zuschauer hoch. Das Endergebnis wurde mit der letzten Sechserserie und der Tiefschusswertung erst an der Rangverkündigung bekannt. Ehrendamen krönten die drei Podestplätze in den Kategorien Sport und Ordonanz mit dem Kopfkranz aus Eichenlaub.
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