Yetis Minischloss bleibt unbewohnt
Der kleine Kiosk auf dem Weg ins Ziel des Lauberhornrennens ist saniert.

Die grossen Belle-Epoque-Hotels im Oberland erzählen viele Geschichten. Einige sind Luxushotels, historische Hotels, Gemeindeverwaltungen oder Heime. Andere sind abgebrannt. Wie das Baer in Grindelwald oder das Kurhaus in Wengen. Es stand in Schiltwald, und der Bau der Wengernalpbahn 1893 hat es etwas abseitsstehen lassen. Es wurde von einer Familie Lauener nach und nach von der Pension zu einer grösseren Anlage ausgebaut. «Heute würde man sie vielleicht als Resort bezeichnen», sagt der Interlakner Beat «Yeti» Hutmacher.
Übrig geblieben nach dem Brand ist ein 1906 gebauter, türmchenbewehrter Pavillon, der wahrscheinlich Teil der Gartenanlage war. In Wengen heisst er «Kioskli». «Ältere Wengener haben mir erzählt, dass früher Klöppelspitzen an Gäste verkauft wurden», sagt Hutmacher. Später waren es Tickets fürs Lauberhornrennen. Der Zustand des «Kioskli» wurde schlechter; es wurde versucht, es mit einem Crowdfunding zu retten. Yeti hat es dann der Vorbesitzerin Sanna Lamb abgekauft.
In Gewässerschutzzone
Beat Hutmacher hat das hübsche «Kioskli» schon gefallen, als er als Bub im Interlakner Ferienheim Hunnenfluh in den Ferien weilte. Eigentlich hatte er vorgesehen, es in ein Miniferienschlösschen umzubauen und es dann über die Stiftung Magnificasa zu vermieten. Diese wurde vom Schweizer Heimatschutz gegründet. Die Verwendung als Ferienwohnung trägt zur Erhaltung von Baudenkmälern bei. Beim «Kioskli» ging das aber nicht. Es steht auf einer Trinkwasserschutzzone der Gemeinde Lauterbrunnen, und die Einrichtung von Sanitäranlagen ist undenkbar. Trotzdem: Yeti hat die Bauleitung übernommen und mit einheimischen Handwerkern den Pavillon saniert.
Er wurde begleitet von der bernischen Denkmalpflege, und diese übernimmt zwei Drittel der Sanierungskosten von 100 000 Franken. «Die Handwerker haben die denkmalpflegerischen Aufgaben sehr gut gelöst», lobt Yeti. Er freut sich, Wengen ein kleines Stück echter Swissness erhalten zu können, und erhält viel positive Rückmeldungen. Er ist offen für Ideen, wie man den viermal vier Meter grossen Innenraum zonenkonform nützen könnte.
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