Tanzen wie Ueli, der Tänzer
Interlaken/FrutigenDie Oberländer Band «Familie Gantenbein» hat ihr drittes Album «Ueli dr Tänzer» produziert. Mit Geschichten und Anekdoten rund um Ueli propagiert das Sextett erneut auf hohem musikalischem Niveau die Freude am Tanzen.
Sechs bleiche Herren in Badehosen aus Grossvaters Zeiten und leuchtgelben Badekappen stehen am Rand eines Schwimmbeckens in einem Oberländer Hinterhof. Sie schwingen ihre Arme synchron, die Bewegungen untermalen den Text: «Mis Härz isch am Rasä, dr Puls uf 180, i nimä nu ä Nasä u tanzä di ganzi Nacht». Die Aufnahmen entstammen dem Video zum Lied «Ueli dr Tänzer». Die Herren nennen sich «Familie Gantenbein». Genau, es handelt sich um die Oberländer Familie Gantenbein, die eigentlich gar keine Familie ist, sondern ein eingeschworenes Sextett, das einst gemeinsam das Gymnasium in Interlaken besuchte. Jürg, heissen sie, Simon, Fabian, Michael, Niklaus und Beni – Dr. Jones, nennen sie sich, Baron Rossignol, Nepomuk van Allmen, Gipsy Mike, Niklaus Graf und Sir Barclay James Harvest. «Ich glaube, wir geniessen es alle, während des Musikmachens jemand anderes zu sein», sagt der Frutiger Musiklehrer Beni Meichtry, der laut Bandinformation die Verantwortung für die Bassgitarre und das Konfetti trägt. Zirkusrock und Familienpop «Ueli dr Tänzer» ist das zweite Stück auf Gantenbeins neuem Mini-Album mit dem gleichnamigen Titel. «Alle Lieder haben irgendwie mit diesem Ueli zu tun: einmal ist die Geschichte in Rock'n'Roll verpackt, einmal in Indie-Rock, einmal in Blues und einmal in Polka – wenn man unsere Lieder überhaupt klassifizieren will», erklärt Gitarrist Meichtry. Docheigentlich wollen die eigenwilligen und talentierten Musiker sich selbst und ihre Lieder gar nicht klassifizieren: «Wir machen Zirkus-Rock, Familien-Pop, wollen ungreifbar sein und propagieren den Wahnsinn». Und die Gantenbeinsche Interpretation des Wahnsinns schimmert tatsächlich stets durch, sei es in den teils konfusen Texten, den abstrusen Videos, den brockenstubenartigen Klamotten oder den entrückten Tanzstilen der sechs Oberländer. Erfolgreiche Plattentaufe Die Plattentaufe haben die End-Zwanziger aus Frutigen und Interlaken bereits am 10. November im Berner Du Nord gefeiert. «Es war toll,» schwärmt der im Privatleben ruhige und zurückhaltende Beni Meichtry. Die Leute hätten getanzt wie Wahnsinnige, erinnert er sich, was angesichts der mitreissenden Musik wenig erstaunen kann. Wer selbst vom qualitativ hochstehenden Wahnsinn der Familie Gantenbein übermannt werden will, kann dies entweder auf Youtube oder bei Gantenbeins nächsten Live-Auftritten vom 3. Dezember im Kunsthaus Interlaken oder an weiteren Auftritten im Dezember in Bern tun.Bettina Sarbach >
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