Aus Ausstellungs-Kritikern werden Gratulanten
Die zweite Wohn- und Gewerbeausstellung (WGA) in der ABC-Halle entwickelte sich zum vollen Erfolg. Erste Schätzungen sprechen von weniger Besuchern, aber von grösserem Interesse am Gewerbe und seinen Dienstleistungen. Kritiker rühmten den Umzug.
«Als mein Vorgänger und ich vor zwei Jahren den Umzug vom ‹Lötschberg› in die ABC-Mehrzweckhalle vorschlugen, rissen mir einige Leute fast den Kopf ab», erinnerte sich der neue Präsident der WGA, Robert Gasser, an der Eröffnung der Ausstellung am vergangenen Donnerstag. Gestern Nachmittag freute er sich, dass genau solche Kritiker zu Befürwortern geworden sind. Sichtlich stolz bezeichnete der Präsident die zweite WGA im ABC-Gelände als grösstes Erlebnis seiner gewerblichen Laufbahn.
Besucherzahlen habe er noch keine, erklärte Gasser vor dem letzten grossen Ansturm am Sonntagnachmittag. Gefühlsmässig seien es etwas weniger als vergangenes Jahr. Doch gemäss Aussagen der Aussteller sei das Interesse an Angeboten und Dienstleistungen grösser und direkter geworden. Eindeutig bewährt haben sich die Verbesserungen im Eingangsbereich, der Verkehrsregelung an der Austrasse mit Schutz der Fussgänger und der fahrplanmässige Shuttlebus.
Verbesserungen möglich
Verbesserungsmöglichkeiten sieht Robert Gasser im Festzeltbetrieb. «Das diesjährige Zelt war meist ‹proppenvoll›, sagt er, «doch für Gespräche unter Ausstellern oder für Ältere, die gerne etwas Ruhe wollten, eignete sich der Hochbetrieb nicht.» Deshalb überlege sich das Team, an der 30. Spiezer WGA nächstes Jahr im Ausgangsbereich ein zweites Festzelt zu platzieren. Das käme auch den Spiezer Landfrauen zugut, die dieses Jahr fast zu kurz kamen. «Wir haben schon während der Ausstellung versucht, mit weiteren Ständern auf den erweiterten Rundgang aufmerksam zu machen», erklärt der Präsident, «wie wir auch immer wieder durch die Räumlichkeiten gingen, um Verbesserungsmöglichkeit zu entdecken.»
Nach anfänglicher Nervosität habe er sich in seiner Aufgabe wohlgefühlt. «Ich bin auch im Betrieb eher der Macher als der Chef», sagt er, «doch der für das Ausstellungskonzept verantwortliche Rino Werren hat mir viel abgenommen und dadurch Freiraum für präsidiale Aufgaben gelassen.» Überhaupt mache die Zusammenarbeit im Team die Ausstellung erst möglich. «Wir sind auf jede Unterstützung angewiesen», fährt er fort, «wir wären für weitere kreative Mitarbeitende dankbar.»
100 Aussteller?
Als wichtigstes Ziel für 2009 bezeichnet Robert Gasser die Erweiterung der heute fast 90 auf 100 Aussteller. «Interessenten sind vorhanden» weiss er. Da sich die Räumlichkeiten nicht beliebig erweitern lassen, denkt das WGA-Team an ein weiteres Zelt, in welchem die Spiezer Garagen ihre Angebote gemeinsam zeigen können und so in der Halle selbst Platz geschaffen wird.
Frust statt Käse
Aber nicht Ausbau um jeden Preis – bei 100 Ausstellern seien die Möglichkeiten wohl ausgeschöpft, so Gasser. Doch Änderungen im Ausstellungskonzept, die Neugier wecken und nie das Gefühl des «Schon wieder!» aufkommen lassen, sind immer gefragt.
Freude verbreiteten nicht nur die zufriedenen Spiezer Gewerbler und ihre Kunden, Fröhlichkeit herrschte auch im Ausstellungsbereich der Visper Gäste. Frust stellte sich erst ein, als die Walliser jeden Abend einpacken mussten, um den letzten Zug nach Visp zu erreichen. Dann war nämlich fertig mit Raclette, und der verbleibende Duft nach verbranntem Käse wirkte nicht gerade aufmunternd. «Nächstes Jahr zeigen voraussichtlich die Spiezer Vereine hier ihr Können, verrät Robert Gasser. Das Problem mit dem Käse wird sich also nicht wiederholen. Alles in allem weist alles auf eine gesicherte Zukunft der WGA hin. Robert Gasser: «Gerne mache ich noch lange weiter. Ich möchte zwar keine Chilbi, erlebe die Ausstellung aber als Bereicherung und Kitt für das Spiezer Gewerbe.»
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