«Dominanz der anderen Gebiete gefürchtet»
Die Einführung einer gemeinsamen Regionalkonerenz in den Regionen Thun und Oberland West hat am Sonntag Schiffbruch erlitten. Insbesondere die Oberländer Gemeinden bodigten die Abstimmungsvorlage.
Von den insgesamt 55 betroffenen Gemeinden gaben 25 grünes Licht. 29 lehnten ab und in einer Gemeinde hielten sich Befürworter und Gegner exakt die Waage. Für eine Einführung der Regionalkonferenz wäre eine Mehrheit der Gemeinden und der Stimmberechtigten nötig gewesen.
Graben zwischen Stadt und Land
BDP-Ständerat Werner Luginbühl ortet für die Ablehnung zwei Gründe, wie er auf Anfrage sagte. Die Region sei sehr heterogen und in der Agglomeration habe es einen gewissen Respekt vor der Dominanz der Landgemeinden gegeben. Auf dem Land wiederum habe man die Dominanz der Stadtgebiete gefürchtet.
Die deutliche Ablehnung der Vorlage in den Tälern führte Luginbühl auch auf einen gewissen Überdruss der Bevölkerung gegenüber zunehmenden Zentralisierungstendenzen zurück. Als Beispiel zitierte der Ständerat und ehemalige bernische Regierungsrat die Verwaltungsreform.
Dass man im Berner Oberland mancherorts skeptisch ist gegenüber grösseren Zusammenschlüssen haben jüngst auch die Diskussionen über den Naturpark Thunersee-Hohgant gezeigt. Zwei Gemeinden bodigten das Projekt. Man wolle keine «fremden Vögte», war vor Ort zu hören.
Auch das Thema Regionalkonferenz dürfte in der Region Thun/ Oberland West nun für lange Zeit vom Tisch sein. Wollten lediglich die befürwortenden Gemeinden eine solche Konferenz bilden, müssten die gesetzlichen Grundlagen auf kantonaler Ebene geändert werden.
Aktivitäten bündeln
Im Kanton Bern sind heute eine Vielzahl verschiedener Organisationen mit Fragen der regionalen Entwicklung und Planung beschäftigt. Mit den Regionalkonferenzen sollen diese Aktivitäten gebündelt werden. Die Konferenzen verstehen sich nicht als zusätzliche staatliche Ebene.
Zwei Regionalkonferenzen gibt es im Kanton Bern schon, in der Region Bern-Mittelland und im östlichen Berner Oberland.
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