Solarstrom-Schwemme gefährdet das neue Grimsel-Kraftwerk
Die Kraftwerke Oberhasli leiden unter der Energiewende: Die Schwemme an Solarstrom torpediert das Geschäftsmodell mit der Pumpspeicherung. Jetzt steht sogar der Bau des Pumpspeicherwerks Grimsel 3 auf der Kippe.
Gianni Biasiutti ist zu beneiden. Als Chef der Kraftwerke Oberhasli (KWO) AG ist er Herr über acht Speicherseen und neun Kraftwerke im Grimselgebiet des Berner Oberlands. Berns Energiedirektorin Barbara Egger (SP) bezeichnete Biasiutti kürzlich an einer Medienkonferenz scherzhaft als «Wasserscheich». Doch Biasiutti hat ein Problem, sein Geschäftsmodell «ist nahezu wirkungslos geworden», wie er selber sagt. Und wenn das Geschäftsmodell nicht taugt, zögern die Geldgeber mit Investitionen in neue Projekte. Betroffen ist auch das Pumpspeicherwerk Grimsel 3, wie Recherchen dieser Zeitung zeigen. Das Projekt könnte abgespeckt oder gar zeitweise auf Eis gelegt werden.