Das VBS hält die Stiftung HAM hin
Die Stiftung Historisches Material der Schweizer Armee kann ihre Arbeit vorläufig fortsetzen.

«Es bleibt uns nichts anderes übrig, als abzuwarten, Gewehr bei Fuss»: So beschreibt Hannes Wettstein, der Präsident der Stiftung Historisches Material der Schweizer Armee (HAM), die Situation der Institution, die sich zum Ziel gesetzt hat, das militärische Erbe zu hüten und zu verwalten.
Dafür beschäftigt die Stiftung 17 Angestellte – 11 davon in Thun und Steffisburg, der Rest in Burgdorf und Sumiswald. Seit das VBS nach Grundsatzkritik der Eidgenössischen Finanzkontrolle an der Sammeltätigkeit beim Armeematerial der Stiftung HAM den Leistungsvertrag gekündigt hat, sind die Arbeitsplätze gefährdet.
Weil einige der Angestellten eine sechsmonatige Kündigungsfrist haben, hätte ihnen noch vor Jahresmitte gekündigt werden müssen.
Entlassungen abgewendet
Nach Auskunft des Stiftungspräsidenten konnte dies abgewendet werden, indem die Leistungsvereinbarung um ein halbes Jahr bis Ende Juni 2019 verlängert wurde. Wie Hannes Wettstein erklärt, wurde dies der Stiftung eröffnet von Divisionär Claude Meier, Chef des Armeestabs, nachdem der Stiftungsrat bei der Finanzdelegation der eidgenössischen Räte sowie Bundesrat und VBS-Vorsteher Guy Parmelin interveniert hatte.
Gemäss Stiftungspräsident war einst vorgesehen, die Leistungen aller drei Stiftungen – neben der HAM sind das jene für historisches Material der Luftwaffe und zur Führungsunterstützung, denen vom VBS nicht gekündigt wurde – öffentlich nach WTO-Richtlinien auszuschreiben. Diesen Plan hat das VBS laut Wettstein zumindest vorläufig aufgegeben, primär aus Mangel an potenziellen Bewerbern.
Ein neues Konzept
Laut dem Stiftungspräsidenten soll stattdessen ein neues Sammlungskonzept – das bisherige stammt noch aus der Ära von Samuel Schmid – erstellt werden. Das Konzept soll die Grundlage bilden für eine neue Leistungsvereinbarung mit der Stiftung HAM. Für diese Arbeiten brauche es Zeit und Fachwissen, meint Hannes Wettstein. «Wir würden uns dabei gerne einbringen, wurden aber bis heute nicht begrüsst, und die uns verbleibende Zeit wird langsam knapp.»
Dass Arbeiten für eine neue Leistungsvereinbarung laufen – dies im Rahmen von strukturellen Reformen für eine optimierte Aufgabenerfüllung in der ganzen Bundesverwaltung – wird von der Medienstelle des VBS bestätigt. Wichtiges Kriterium dabei sei, «dass die bisherigen Mitarbeitenden übernommen werden». Dieses wird 2019 über die Ergebnisse Bericht erstatten. Es kann also gut sein, dass die Stiftung HAM nochmals eine Fristverlängerung erhält.
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