Schaler Nachgeschmack
Der Kommentar von TT-Chefredaktor Stefan Geissbühler zum Verzicht von Carlos Reinhard auf sein Amt als Thuner Stadtrat.
Er war angetreten, um seiner arg darbenden FDP auf die Sprünge zu helfen – und um allenfalls in die Thuner Regierung gewählt zu werden. Doch Ex-Grossratspräsident Carlos Reinhard scheiterte deutlich – wobei dies angesichts des tiefen Wähleranteils seiner Partei eigentlich klar vorauszusehen gewesen war.
Auch Reinhards doch engagierter Wahlkampf mit starker Präsenz auf Plakatwänden etc. half nicht. Es war eine Kandidatur nach dem Motto «Ich habe keine Chance, also nutze ich sie».
Immerhin wurde Reinhard ins Stadtparlament gewählt. Doch da mag er sich nun nicht engagieren. Das lässt einen schalen Nachgeschmack zurück. Der Verzicht auf den Sitz zeigt, dass der auf kantonaler Ebene Politisierende nicht willens ist, sich noch einmal in die Niederungen der Lokalpolitik zu begeben. Das zeugt von wenig Respekt vor dem Wählerwillen – und vor der Institution Stadtrat.
Damit ist aber auch Folgendes klar: dass er sich mit Blick auf künftige Wahlen in Thun selbst aus dem Rennen genommen hat. Und dass er seiner weiterhin darbenden Partei in Sachen Glaubwürdigkeit einen Bärendienst erwiesen hat.
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch