Nach 16 Monaten PauseRückkehrer Delhees verhilft Wacker zum Sieg
Dem Linkshänder, genesen nach einem weiteren Kreuzbandriss, gelingt in Basel ein tolles Comeback. Die Thuner Handballer sind auch seinetwegen auf Kurs.

16 Monate sind eine ziemlich lange Zeit. Für ihn müssen sie sich wie eine Ewigkeit angefühlt haben. Weit über ein Jahr fehlte Ron Delhees, ausgerechnet er, der so passionierte Handballer, der im November 2019 zurückgekehrt war, ehe das Kreuzband erneut riss, zum dritten Mal schon.
Am Samstagabend endet die Absenz, und die Rückkehr gerät geradezu triumphal. In der zweiten Hälfte gelangt der Linkshänder zu zwei Kurzeinsätzen; er erzielt zwei Tore und bereitet eines vor. Die Beiträge des Zugers sind aus Sicht seines Clubs vonnöten: Wacker führt in Basel zwar zuallermeist, stellt den Sieg aber erst in der Schlussphase sicher. Als die Thuner Mitte des zweiten Umgangs wanken, trifft Aufbauer Delhees zum 20:18. Die Gäste enteilen in der Folge.

30:24 gewinnen die Oberländer beim Achtklassierten, den sie damit distanzieren. Sie überholen den BSV Bern, mit dem sie bis Qualifikationsende um Rang sechs konkurrieren dürften, den sie nun belegen.
Mit dem zwei Meter grossen Delhees ist Martin Rubins Team um ein Element reicher geworden. Wucht und Wurfkraft zeichnen den 25-Jährigen aus; der Student verkörpert einen Spielertyp, der in der Lachenhalle rar ist. Und auf Dauer wird der Rückkehrer auch die Defensive verstärken.
Die Thuner haben den Linkshänder und das Vertrauen wieder
Delhees' Präsenz tut dem zweimaligen Meister bereits in der Nordwestschweiz gut. Eine grundsolide Vorstellung gelingt dem zuletzt mehr als schwächelnden Wacker am Samstagabend. Regisseur Lukas von Deschwanden ist zwölfmal erfolgreich, glänzt in jeder Beziehung und erinnert an seine Blütezeit, als er gefühlt reihenweise Topskorer und MVP war. Stefan Huwyler ist Anführer einer über weite Strecken überzeugenden Deckung. Nicolas Raemy, eine andere Schlüsselkraft, gefällt als Ideengeber, erzielt überdies wichtige Tore. Und Gabriel Felder zeigt am rechten Flügel seine wohl beste Leistung seit langer Zeit.
Mit Delhees scheint das Selbstvertrauen zurückgekehrt zu sein in ein Team, das vor wenigen Wochen hochgradig verunsichert war. Zum zweiten Mal in Folge gewinnt Wacker – die Krise: fürs Erste Geschichte. Damit ist die Basis für einen erfolgreichen Schlussspurt gelegt. Noch lebt sie in Thun, die Hoffnung auf einen würdigen Abschied von Legende Rubin.
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