Wacker unterliegt PfadiSaisonende statt Playoff-Final
23:28 verlieren die Thuner Handballer nach schwacher zweiter Halbzeit. Sie scheitern, obwohl ihre Fans in gleich vier Cars mitgereist sind.

Nun werden sie auch noch gedemütigt. Eben ist Yahav Shamir eine weitere Parade gelungen, Pfadi Winterthurs Keeper avanciert gerade zur grossen Figur. Das feiert er, indem er Liegestütze vollführt – weshalb auch immer.
Das muss sich sehr bitter anfühlen für die Thuner. 18:25 liegen sie acht Minuten vor Schluss in Rückstand. Sie wissen: Sie werden die Partie verlieren. Und den Playoff-Final verpassen.

23:28 unterliegt Wacker im Entscheidungsspiel um das Duell um den Schweizer-Meister-Titel. Für Nicolas Suter endet nicht bloss die Spielzeit, sondern auch gleich die Karriere. Der Topskorer tritt zurück – 27-jährig und damit aussergewöhnlich früh. Auf seine berufliche Laufbahn konzentrieren will sich der Aargauer. Als die Schlusssirene ertönt, fliessen nicht bloss bei ihm Tränen.
11. Auftritt, 11. Niederlage
Die Berner Oberländer verlieren auch ihr insgesamt elftes Spiel in der von Pfadi 2018 bezogenen Axa-Arena, die beiden Supercup-Partien miteingerechnet. Am späten Donnerstagabend scheitern sie primär, weil sie in der zweiten Halbzeit während zehn Minuten ohne Torerfolg bleiben. Es ist die Phase, in der Shamir zur Hochform aufläuft.

Früh zeichnete sich ab, dass Remo Badertschers Team Schwierigkeiten haben würde, zu Treffern zu gelangen. In einer ausgesprochen intensiven Startphase mit bisweilen atemberaubenden Abwehraktionen trafen die Gäste nach viereinhalb Minuten und in Überzahl erstmals. Pfadi besass Vorteile, führte 5:3 und später 8:5. Suter hatte nach einer Viertelstunde bereits zwei 2-Minuten-Strafen erhalten, und weil er dadurch lediglich ein weiteres Vergehen vom dauerhaften Platzverweis entfernt war, wurde er vorübergehend bloss noch im Angriff eingesetzt.
Rund 300 Thuner als Teil einer tollen Kulisse
Pfadi war gegenüber der inferioren Darbietung am Sonntag nicht wiederzuerkennen. Die Hausherren deckten um Klassen besser. Und weil Wacker gleichfalls nicht zurücksteckte und sich im Verlauf der ersten Hälfte auch dank zahlreicher Paraden Marc Winklers steigerte, entwickelte sich vor 2000 Zuschauern ein beeindruckendes Kräftemessen, ehe die Oberländer nach 40 Minuten den Faden und den Anschluss verloren.
Die Begeisterung im Wacker-Umfeld war riesig gewesen. Rund 300 Personen reisten unter anderem in vier Cars mit nach Winterthur, um die Mannschaft zu unterstützen.

Auf derlei Support hatten die Thuner zuletzt 2018 zählen können, als sie gleich nebenan Meister geworden waren. In derselben Stadt endet die Saison auch vier Jahre danach. Aber nicht im Triumph.
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