EU-Lager, Verteilschlüssel, Verlosung
Vorschläge von Schweizer Parlamentariern, wie sich künftig Bootsunglücke wie jenes vor Lampedusa verhindern lassen.
Seit den jüngsten Bootsunglücken vor Lampedusa machen Schweizer Asylpolitiker mit Vorschlägen von sich reden, wie solche Katastrophen künftig verhindert werden könnten. Den Ideen gemeinsam ist: Sie lassen sich nur umsetzen, wenn die EU mitzieht.
In mehreren Sonntagszeitungen platzierte CVP-Nationalrat Gerhard Pfister den Vorschlag, in Nordafrika ein internationales Flüchtlingslager zu eröffnen. Dort fände eine Triage statt. Verfolgte mit Aussicht auf Asyl in Europa dürften das Mittelmeer legal und sicher überqueren. Wirtschaftsmigranten ohne Asylgründe müssten in ihre Heimat zurückkehren. Als Betreiberin des Zentrums käme die EU oder die UNO infrage. Mit dem Zentrum verbunden wäre ein Verteilschlüssel, der bestimmte, welches EU-Land wie viele Asylsuchende aufzunehmen hätte. Pfister ist sich der Tragweite des Vorschlags bewusst: «Das käme einem Paradigmenwechsel zum aktuellen Dublin-System gleich», sagt er.