Schwere Strassenschlachten im Jemen
Tausende Demonstranten haben heute im Jemen den fünften Tag in Folge gegen die Regierung protestiert. In Sprechchören forderten sie den Rücktritt von Präsident Saleh und prügelten sich mit seinen Anhängern.
Die Polizei setzte Tränengas und Schlagstöcke gegen die Demonstranten ein, um die Protestaktion in der Hauptstadt Sanaa aufzulösen. Dabei wurden mindestens drei Protestierende verletzt. Den Demonstranten gelang es aber, ihren Protestmarsch von der Universität Sanaa in die Innenstadt fortzusetzen, wo bereits zahlreiche Polizisten stationiert waren.
Dabei schlossen sich ihnen Hunderte Studenten und Aktivisten an. Auch etwa 2000 Anhänger der Regierung versammelten sich im Stadtzentrum. «Wir werden nicht zurückweichen, ganz egal was die Schläger der Regierung tun», erklärte Tawakul Karman, hochrangiges Mitglied der oppositionellen islamistischen Partei Islah am Dienstag. Um den jüngsten Unruhen ein Ende zu setzen, hat Saleh versprochen, sich nach 30 Jahren im Amt im Jahr 2013 nicht zur Wiederwahl stellen zu wollen.
Saleh sucht Unterstützung bei Stammesältesten
Wie aus dem Präsidenten nahestehenden Kreisen verlautete, steht ausserdem Saleh in Kontakt mit einflussreichen Stammesältesten, um sich deren Unterstützung bei der Auflösung der Proteste zu sichern. Hintergrund seien Befürchtungen Salehs, dem Druck der Forderungen nach seinem Rücktritt nicht standhalten zu können, falls sich die Stammesältesten den Demonstranten anschliessen sollten. Derzeit setze Saleh im Umgang mit den Demonstranten vorrangig auf die Sicherheitskräfte und bewaffnete Unterstützer, hiess es weiter.
Seit dem vom Volk erzwungenen Sturz des ägyptischen Präsidenten Hosni Mubarak haben die Proteste im Jemen gegen weit verbreitete Armut und Korruption neuen Auftrieb erhalten.
dapd/pbe
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