Corona-KriseBerset tauschte sich mit Berner Fachleuten aus
Alain Berset besuchte am Dienstag das Inselspital und den Berner Regierungsrat. Beim anschliessenden Point de Presse erklärte der Bundesrat, dass die Krise noch nicht ausgestanden sei.
Die Schweiz hat die erste Pandemie-Phase «nicht so schlecht gemeistert». Diese «Zwischenbilanz» zog Bundesrat Alain Berset am Dienstag nach einem Treffen mit der Berner Kantonsregierung.
Bisher sei es «gut gegangen», sagte Berset an einem Point de Presse in Bern . Vor Ostern «haben wir uns gefragt, ob die Leute durchhalten». Heute könne er feststellen, dass dies bislang der Fall gewesen sei. Doch das sei nur der Anfang gewesen. Weitere Etappen stünden bevor – und es sei ungewiss, was noch komme.
Die Bevölkerung habe «sehr gut verstanden was wir tun und wieso wir es gemeinsam tun». Die Massnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus seien auch über die schönen Ostertage generell gut eingehalten worden, von einigen Ausnahmen abgesehen.
«Nun werden wir in eine Transitionsphase übergehen», sagte Berset. Der Schutz der Gesundheit bleibe oberste Priorität, wenn es darum gehe, einen gangbaren Weg für die Schweiz und die Gesellschaft zu finden.

Professionell und flexibel
Vor dem Treffen mit der Berner Regierung hatte Berset das Inselspital und die Spitex-Organisation Köniz besucht. Beim Informationsaustausch im Inselspital habe er einmal mehr feststellen können, wie innovativ die Spitäler arbeiteten, sagte Berset. Zudem habe er sich mit den Laborkapazitäten vor Ort befasst.
Der Besuch bei der Spitex habe ihm vor Augen geführt, dass die Situation nicht nur grosse gesundheitliche, sondern auch soziale Auswirkungen habe, sagte Berset. Generell habe er an beiden Orten gesehen, wie hochprofessionell, engagiert und flexibel gearbeitet werde – nicht nur in Bern.

«Umsichtige Führung»
Der Berner Regierungspräsident Christoph Ammann dankte der Landesregierung für ihre «umsichtige und entschlossene Führung» in der Corona-Krise. Das föderalistische System habe – abgesehen von gewissen Schwierigkeiten zu Beginn der Krise – gut funktioniert.
Der Regierungsrat werde den Bundesrat auch in Zukunft unterstützen, wenn es darum gehe, die Lehren aus der Krise zu ziehen, sagte Ammann. Dazu gehörten beispielsweise Verbesserungen bei der Materialbeschaffung.
Leere Spitalbetten
Die Corona-Massnahmen des Bundesrats zeigten Wirkung, sagte der kantonale Gesundheitsdirektor Pierre Alain Schnegg mit Verweis auf die Zahlen im Kanton Bern. Man dürfe nicht unvorsichtig werden, auch wenn zurzeit Spitalbetten leer stünden.
Die Diskussion, wann verschiebbare Eingriffe wieder zugelassen werden könnten, sei im Gang, fügte Berset auf eine Journalistenfrage an. Wichtig sei, wie sich die Zahlen der Angesteckten entwickelten, wenn der Bundesrat die Massnahmen lockere. «Es ist eine Gratwanderung», sagte Berset.
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