Sonderausschuss zur Ölpest im Golf von Mexiko
US-Präsident Barack Obama hat einen unabhängigen Sonderausschuss eingerichtet, der die Umstände des Ölunfalls und den Umgang mit dessen Folgen klären soll.
Das überparteiliche Gremium soll vor allem Empfehlungen erarbeiten, wie die Ölindustrie Katastrophen im Zusammenhang mit Bohrungen vor der Küste in Zukunft verhindern könne, sagte Obama in seiner wöchentlichen Hörfunkansprache. «Diese Katastrophe ist beispiellos und stellt uns vor viele neue Herausforderungen», sagte der Präsident, «aber die Frage ist, welche Lehren wir aus diesem Desaster ziehen können, damit so etwas nie wieder passiert.»
Den Vorsitz des Ausschusses sollen der frühere Gouverneur von Florida, der Demokrat Bob Graham, sowie ein früherer Chef des Umweltschutzbehörde, der Republikaner William Reilly, führen. Fünf weitere Mitglieder sollten in den kommenden Tagen ernannt werden, kündigte Obama an. Seit der Explosion auf der Bohrinsel am 20. April und deren Untergang strömten schätzungsweise 25 Millionen Liter Öl in den Golf von Mexiko. Bei der Explosion auf der vom Energiekonzern BP betriebenen Insel kamen elf Arbeiter ums Leben. Obama sagte, seine Regierung habe über 1100 Schiffe, 24'000 Helfer und rund 600'000 Meter Schwimmbarrieren bereitgestellt, um den Ölteppich unter Kontrolle zu bringen.
Obama äusserte sich indirekt auch zu Forderungen, Ölbohrungen vor den Küsten wegen der Umweltgefahren ganz einzustellen. Die eigenständige Energieversorgung der USA sei sein Ziel, so der Präsident, «von dem ich nicht abweiche. Der Golf von Mexiko kann eine wichtige Rolle bei der Sicherheit unserer Zukunft in Sachen Energie spielen, weil er 30 Prozent unserer Ölproduktion gewährleistet». Allerdings könnten Offshore-Bohrungen nur fortgesetzt werden, wenn sichergestellt sei, dass «ein Desaster wie das BP-Ölleck sich nicht wiederholen kann». Dazu solle der neue Sonderausschuss beitragen.
AFP/raa
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