Sozialtherapeut entschuldigt sich bei Opfern
Der Berner H. S., der im Verdacht steht, über 120 Behinderte sexuell missbraucht zu haben, hat sich mit einem Brief an seine Opfer und deren Familien gewandt.
Das Magazin «10vor10» des Schweizer Fernsehens zitierte aus dem Brief. «Ich habe gefehlt, ich habe gesündigt, ich habe Vertrauen missbraucht und mir anvertraute Personen hintergangen», hiess es im fünfseitigen Schreiben, das das Schweizer Fernsehen im Internet veröffentlichte. Der Mann schrieb, er habe strafwürdige Handlungen begangen, «die ich in keiner Art und Weise bestreite».
Er entschuldigte sich im Brief «in aller Form für das, was ich an strafbaren Handlungen vorgenommen habe». Er wisse, dass er krank sei, und dass seine Psyche und seine Person Defizite aufwiesen, und er sei gewillt, sich einer entsprechenden Therapie zu unterziehen. Er erwarte eine gerechte Strafe.
Der am 1. Februar bekannt gewordene Fall löste landesweit Bestürzung und Entsetzen aus. Die Berner Ermittlungsbehörden sprachen von mindestens 120 Opfern des Sozialtherapeuten. Missbraucht haben soll der Mann die Behinderten in mehreren Heimen, in denen er während knapp drei Jahrzehnten gearbeitet hatte.
Gegen den Sozialtherapeuten war bereits 2003 ermittelt worden. Ausgangspunkt war damals ein Strafverfahren gegen einen anderen Betreuer. Ein damals 13-jähriges, geistig schwer behindertes Mädchen hatte erklärt, es hätten auch Übergriffe durch den nun Beschuldigten stattgefunden.
Fachleute hätten damals an der Authentizität dieser Aussagen gezweifelt, hielten die Behörden vor einem Monat fest. Der Verdacht gegen den Sozialtherapeuten habe nicht erhärtet werden können.
SDA/miw
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