Beide Schweizer Teams sind schon ausgeschieden
Sowohl der FC St. Gallen als auch der FC Thun sind nach ihren Niederlagen gegen Krasnodar (0:4) respektive Rapid Wien (1:2) in der Gruppenphase der Europa League vorzeitig gescheitert.
Der FC St. Gallen enttäuschte im Kuban-Stadion schwer. Die Grün-Weissen waren von A bis Z chancenlos. Sie wurden teilweise vorgeführt. Mit dem Endresultat war man noch gut bedient. Die zahlreichen Absenzen wogen zu schwer. Mit dem hochverdienten 2:0 in der 54. Minute war zu Gunsten von Krasnodar eine Vorentscheidung gefallen. Im letzten Gruppenspiel am 12. Dezember in der AFG-Arena gegen Swansea, das gegen Valencia unglücklich mit 0:1 verlor, wird es für den FCSG also nur noch um die Ehre gehen.
Kuban Krasnodar hatte aus dem Hinspiel, das mit 0:2 verloren gegangen war, noch eine Rechnung offen. Dies merkte man vom Anpfiff weg. Die Gelb-Grünen legten mit Hilfe eines aggressiven Pressings einen enorm hohen Rhythmus vor. Schon nach 62 Sekunden wurde Goalie Daniel Lopar zu einer ersten Parade gezwungen. Nach 143 Sekunden war er dann machtlos. Die St. Galler hatten im Mittelfeld-Zentrum billig den Ball hergeschenkt und auf ihrer rechten Abwehrseite Lorenzo Melgarejo vergessen. Der Paraguayer fackelte nicht lange und drosch das Leder ins Netz. Es sollte an diesem Abend nicht die letzte auffällige Aktion des wirbligen Melgarejo bleiben. So sollte er sich auch für das 3:0 verantwortlich zeichnen (71.).
Stocklasa erwischte einen rabenschwarzen Abend
Kuban Krasnodar liess nach dem frühen 1:0 nicht locker. Das Team des weissrussischen Trainer-Talents Viktor Gontscharenko erarbeitete sich in der ersten halben Stunde ein halbes Dutzend Top-Chancen. Kurz vor der Pause hatten innerhalb von wenigen Sekunden Djibril Cissé, der Prominenteste auf dem Platz, und Wladislaw Ignatjew Pfostenschüsse zu beklagen.
Der Liechtensteiner Martin Stocklasa, der für den gesperrten Captain Philippe Montandon in die Innenverteidigung gerückt war und sogar die Binde tragen durfte, erwischte einen rabenschwarzen Abend. Vor dem 0:2 leistete sich der Routinier einen kapitalen Fehlpass. Nutzniesser war im Endeffekt Ignatjew, der sich nach einem Aluminium-Treffer und einem annullierten Tor doch noch feiern lassen durfte.
Die St. Galler hatten aber nicht nur hinten Defizite aufzuweisen, auch im Spiel nach vorne funktionierte wenig. Bis zum ersten Abschluss aufs gegnerische Gehäuse vergingen knapp 33 Minuten (Weitschuss Mario Mutsch).
Thuns Fehler in der Abwehr
Zwei Siege in den letzten beiden Partien hätte Thun gebraucht, um die 1/16-Finals doch noch erreichen zu können. Das Unterfangen scheiterte schon bei der ersten Prüfung in Wien. Ein schlimmer Goaliefehler beim 0:1 (17.) sowie eine schlampige Abwehrleistung beim 1:2 (64.) führten zur vierten Niederlage in Folge in der Europa League.
Vor rund 35'000 Zuschauern geriet Thun nach einem Fehlgriff von Guillaume Faivre früh auf die schiefe Bahn. Der Torhüter liess eine flache Hereingabe von der linken Seite durch die Hände gleiten und ermöglichte dem vor dem Tor lauernden Rapid-Stürmer Terrence Boyd ein Abstauber-Tor. Ansonsten hatten die Thuner den Gegner in den ersten 45 Minuten meist mühelos im Griff. Zu klaren Ausgleichschancen kamen die Berner Oberländer aber kaum.
Nach der Pause agierte Thun in der Defensive fahriger und gestand Rapid einige Chancen zu. Doch das Tor fiel nach 61 Minuten überraschend für die Schweizer. Wittwer bediente von der linken Seite aus den eben erste eingewechselten Stürmer Sadik, der aus kurzer Distanz mit etwas Glück den Ball über die Linie drückte. Während zwei Minuten konnten die Thuner nun auf die grosse Wende hoffen - und damit auf ein mögliches Fernduell am 12. Dezember mit Dynamo Kiew um den 2. Platz.
Rapid hofft noch auf einen Coup in Kiew
Länger liess Rapid den Thuner Optimismus aber nicht zu. Schon in der 64. Minute gingen die Österreicher wieder in Führung. Die Verteidiger standen zu weit von ihren Gegenspielern weg und auch Goalie Faivre zögerte etwas und liess den Pass von Burgstaller auf den Montenegriner Branko Boskovic zu. Der 32-jährige hatte aus zwei Metern – wie zuvor schon Teamkollege Boyd – keine Mühe, den Siegtreffer zu markieren.
Somit ist Thun ausgeschieden, während Rapid in zwei Wochen mit der Hoffnung auf den Coup in die Ukraine reist. Gegen das favorisierte Dynamo Kiew kann der österreichische Rekordmeister mit einem Auswärtssieg die Qualifikation für die nächste Kraf noch aus eigener Kraft realisieren.
Europa League, 5. Runde: Kuban Krasnodar - St. Gallen 4:0 (1:0) Kuban. - 15'000 Zuschauer. - SR Kakos (Grie). - Tore: 3. Melgarejo 1:0. 54. Ignatjew 2:0. 71. Melgarejo 3:0. 90. Kaboré 4:0. Kuban Krasnodar: Belenow; Koslow, Dealbert, Armas, Schawnertschik; Ignatjew (62. Chubulow), Sosnin, Kaboré, Melgarejo (78. Bueno); Popov (76. Baldé); Cissé. St. Gallen: Lopar; Mutsch, Besle (46. Russo), Stocklasa, Lenjani; Nater, Demiri; Vitkieviez (72. Wüthrich), Mathys (61. Keita), Rodriguez; Karanovic. Bemerkungen: St. Gallen ohne Montandon (gesperrt), Janjatovic (krank), Lehmann, Ivic, Cavusevic, Sikorski, Nushi und Martic (alle verletzt). 40. Pfostenschüsse Cissé und Ignatjew. 51. Tor von Ignatjew wegen Foul an Lopar annulliert. - Verwarnungen: 68. Armas. 79. Mutsch. 89. Stocklasa.
Resultate Gruppe A: Swansea - Valencia 0:1 (0:1). Kuban Krasnodar - St. Gallen 4:0 (1:0). – Rangliste: 1. Valencia 5/9 (11:6)*. 2. Swansea 5/8 (6:3). 3. Krasnodar 5/5 (6:6). 4. St. Gallen 5/3 (5:13). – * Valencia für die nächste Runde qualifiziert.
Rapid Wien - FC Thun 2:1 (1:0) Ernst-Happel-Stadion. - 34'300 Zuschauer. - SR Gil (Pol). - Tore: 17. Boyd 1:0. 61. Sadik (Wittwer) 1:1. 64. Boskovic 2:1. Rapid Wien: Novota; Trimmel, Sonnleitner, Dibon, Schrammel; Petsos, Boskovic (65. Behrendt); Hofmann (86. Starkl), Sabitzer (80. Schaub), Burgstaller; Boyd. FC Thun: Faivre; Lüthi, Reinmann (46. Schenkel), Sulmoni, Schirinzi; Hediger, Siegfried; Ferreira (59. Martinez), Zuffi (59. Sadik), Wittwer; Marco Schneuwly. Bemerkungen: Rapid ohne Alar und Palla (beide verletzt). Thun ohne Christian Schneuwly (gesperrt), Schindelholz, Sanogo, Bättig und Frey (alle verletzt). 53. Sulmoni wehrt Schuss von Dibon auf der Torlinie ab. Verwarnungen: 37. Lüthi. 55. Zuffi. 87. Starkl. 94. Sulmoni (alle Foul).
Resultate der Gruppe G: Rapid Wien - Thun 2:1 (1:0). Genk - Dynamo Kiew 3:1 (3:1). – Rangliste (je 5 Spiele): 1. Genk 11 (9:5)*. 2. Dynamo Kiew 7 (8:6). 3. Rapid Wien 6 (7:7). 4. Thun 3 (3:9) – * Genk für die nächste Runde qualifiziert.
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