Die Kleinen schlagen zurück
Die privaten Formel-1-Teams Sauber, Force India und Lotus fordern ein neues Finanzmodell. Beim Saisonfinale in Abu Dhabi könnte es zu einem Showdown kommen, der die Königsklasse zu sprengen droht.
Der Unmut der kleineren, aber etablierten Formel-1-Rennställe Sauber, Lotus und Force India ist gross, das Loch in der Kasse auch. Es überrascht nicht, dass das klamme Trio beim Saisonfinale in Abu Dhabi das Gespräch mit Bernie Ecclestone, dem bedeutenden Vermarkter der Königsklasse, suchen wird. Im Kampf um ihre Existenz fordern diese Teams eine Umverteilung der Gelder. Das geht aus einem Brief hervor, den Force Indias Co-Teamchef Robert Fernley an Ecclestone schrieb, auch im Namen von Sauber und Lotus. Es stört sie, dass von den 835 Millionen US-Dollar an Einnahmen vier Schwergewichte – damit dürften Ferrari, Mercedes, Red Bull und McLaren gemeint sein – allein 412 Millionen Dollar kassieren. Daneben fühlen sich die Zuschüsse zwischen 52 und 64 Millionen Dollar, welche die kleineren Rennställe erhalten, wie ein Trinkgeld an. Ausdrücke wie «Machtmissbrauch», «ein fragwürdiges Kartell» oder «Schäden für den Sport» gehen aus dem Schreiben, das der FAZ vorliegt, hervor. Fernley wählte deutliche Worte.