Noch ein SommerStadtberner Beizen dürfen Aussenbestuhlung doch beibehalten
Die während der Pandemie für mehr Abstand vergrösserten Aussenflächen dürfen Restaurants in der Stadt Bern doch noch bis im Herbst betreiben.

Im Hickhack um die Aussensitzflächen der Gastronomie haben die Stadt Bern und das Regierungsstatthalteramt eine Einigung erzielt. Die während der Pandemie vergrösserten Flächen dürfen bis im Herbst 2022 weiter genutzt werden.
Gleichzeitig bemüht sich die Stadt darum, die Flächen möglichst rasch in ordentlichen Verfahren bewilligen zu lassen. Die Stadt ist dabei bestrebt, die Anliegen von Leisten, Anwohnern und Wirten einzubeziehen. Das teilten Stadt und Kanton Bern am Montag gemeinsam mit.
«Wir haben nichts anderes erwartet als diesen Entscheid, dass die Aussenbestuhlungen weiterhin möglich sind.» Das sagt Tobias Burkhalter, oberster Stadtberner Beizer, der drei Restaurants und ein Hotel führt. Dass die Aussenbestuhlungen zuerst nicht mehr möglich waren, sei ein Kurzschlussentscheid gewesen. Er habe aber rasch Anzeichen bekommen, dass der Entscheid überdacht werde. «Viele Konsumentinnen und Konsumenten wollen im Restaurant beim Essen und Trinken immer noch einen gewissen Abstand einhalten. Darum bringen die Sitzplätze draussen gute Frequenzen», sagt Burkhalter. Zudem habe es zahlreiche positive Rückmeldungen gegeben zu den Aussenbestuhlungen. «Viele Wirte haben den Raum draussen mit Pflanzen gestaltet. Das Ambiente war dadurch mediterran und einladend.»
Nilo Nilovic vom Restaurant Luce am Waisenhausplatz ist froh über den Entscheid und sagt: «Die zwei Pandemiesommer waren für uns die besten überhaupt.» Er führt mit seinem Bruder Stevo die beiden Restaurants Luce und Grissino. Beide Restaurants konnten den Konsumenten auf dem Waisenhausplatz je zusätzlich 80 Aussenplätze bieten. Falls es eine Möglichkeit gäbe, würden sie in Zukunft die zusätzliche Fläche gerne mieten.
«Eine pragmatische Übergangslösung»
Seit 2020 konnten Gastrobetriebe dort, wo dies möglich war, mehr Aussenfläche für ihre Sitzplätze beanspruchen – und zwar ohne Bewilligung. Damit sollte sichergestellt werden, dass die Restaurants, Cafés und Bars die während der Corona-Pandemie geltenden Abstandsregeln einhalten konnten.
Der Kanton hob die Regel Mitte Februar 2022 auf, nachdem die Corona-Massnahmen grösstenteils weggefallen waren. Gastrobetriebe und Gemeinden fühlten sich dadurch überrumpelt. Im bernischen Kantonsparlament ist dazu ein Vorstoss aus den Reihen von GLP, SVP, EVP und Mitte hängig.
Für die Stadt Bern habe man nun «eine pragmatische Übergangslösung» gefunden, erklären Berns Sicherheitsdirektor Reto Nause (Die Mitte) und die zuständige Regierungsstatthalterin Ladina Kirchen (SP) im gemeinsamen Communiqué.
SDA/mb/rag
Fehler gefunden?Jetzt melden.