Swissmem-Firmen strichen 2500 Jobs
Der starke Franken hat der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie schwer zu schaffen gemacht. Etwa ein Drittel der Swissmem-Unternehmen machte 2015 Verlust.

Die Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie hat laut Branchenverband Swissmem ein schwarzes Jahr hinter sich: Umsätze und Gewinne brachen ein. Im Laufe von 2016 dürfte die Industrie den Tiefpunkt erreichen – dann soll es aber wieder aufwärts gehen.
Die Aufwertung des Schweizer Frankens traf die Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie (MEM-Industrie) hart. Die Umsätze in der MEM-Industrie sackten im vergangenen Jahr um 7,0 Prozent ab, wie Swissmem anlässlich der Jahresmedienkonferenz am Montag mitteilte.
Erodierende Margen
Zunächst dürften die Einnahmen weiter schmelzen: Im Vergleich zum Vorjahr gingen 14 Prozent weniger Aufträge ein. Auch zu Jahresende ging es ungebremst nach unten: Im vierten Quartal gaben die Umsätze und Auftragseingänge ähnlich stark wie im Gesamtjahr nach, nämlich um 7,3 Prozent beziehungsweise um 13,4 Prozent.
Der dramatischste Einbruch sei allerdings bei den Margen erfolgt, schreibt Swissmem. Laut einer Selbsteinschätzung der Swissmem-Mitglieder erodierte die Marge im Durchschnitt um 6 Prozentpunkte auf Stufe Ebit. Rund ein Drittel der Unternehmen sei dadurch in die Verlustzone zurückgeworfen worden.
2500 Arbeitsplätze abgebaut
Insgesamt habe ein beschleunigter Strukturwandel eingesetzt. Allein in den 1050 Swissmem-Mitgliedsfirmen sind im vergangenen Jahr 1,7 Prozent der Stellen verloren gegangen: Rund 2500 Arbeitsplätze wurden abgebaut. Dieser Strukturwandel werde sich in diesem Jahr fortsetzen, schreibt Swissmem. Das Ausmass des Stellenabbaus werde sich frühestens in einem Jahr abschliessend beurteilen lassen.
Sollten sich aber der Wechselkurs und der Konjunkturverlauf in den wichtigsten Märkten nicht weiter verschlechtern, erwartet Swissmem, dass der Tiefpunkt im Verlauf des Jahres erreicht werden könnte. Mittelfristig erscheine dann eine Erholung möglich.
Reaktion des Angestellten-Dachverbands
Chancen ortet der Branchenverband in der Digitalisierung. Auch die Politik nimmt der Verband in die Pflicht: Diese soll den Erhalt der bilateralen Verträge mit der EU sichern, neue Freihandelsabkommen abschliessen sowie sich bei Eingriffen in den liberalen Arbeitsmarkt und neuen Regulierungen zurückhalten.
Der Dachverband Angestellte Schweiz fordert in einer Mitteilung, die Arbeitsplätze in der Schweiz zu erhalten und allfällige Durststrecken mit Kurzarbeit zu überbrücken, um gut aufgestellt zu sein. In der sogenannte Industrie 4.0 würden neue Fähigkeiten gefragt sein, weshalb die Angestellten weitergebildet werden sollten.
SDA/mlr
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