Thun ärgert WinterthurTätlichkeiten und Rudelbildungen
Das 2:2-Unentschieden zwischen Winterthur und den Oberländern liess am Ende niemand kalt. Thuns Roland Ndongo dürfte nachträglich noch gesperrt werden.

Auch Minuten nach dem Abpfiff war Winterthurs Trainer Alex Frei kaum zu beruhigen. Im Stil des Hitzkopfes, der er früher als Spieler ab und zu war, legte er sich verbal mit allen Thunern an, die in seiner Nähe waren. Sein Ärger war indes verständlich: Roland Ndongo hatte kurz zuvor mit einem Faustschlag gegen Samir Ramizi eine klare Tätlichkeit begangen. Allerdings hätte auch die vorherige Aktion von Winterthurs Roberto Alves mit der Roten Karte sanktioniert werden können. Schiedsrichterin Esther Staubli sah, oder sanktionierte zumindest, keine der Aktionen.
Allerdings könnte dies nachträglich noch geschehen. Vor allem Ndongo entlarven die TV-Bilder als deutlichen Täter. Denkbar, dass er in dieser Saison nicht mehr spielt.
Berneggers Stolz
Derweil bewahrte Carlos Bernegger Ruhe. «Wir haben in diesem Hexenkessel ein riesiges Spiel gezeigt und den Punkt verdient, wir standen dem Sieg näher.» Und mit Genugtuung durfte der 53-Jährige, zwei Tage nachdem er per Ende Saison gefeuert worden war, zusehen, wie seine Equipe letztlich auch für ihn kämpfte.
Die Thuner bewiesen tatsächlich eine tolle Moral. Dabei misslang der Start nicht zum ersten Mal. Das 0:1 in der 9. Minute durch einen direkten Freistoss von Roberto Alves war bereits der elfte Gegentreffer für die Thuner in den ersten 10 Minuten in dieser Saison. Doch die Oberländer vermochten zu reagieren und zeigten sich dabei auch äusserst effizient. Nach einer sehenswerten Kombination über Miguel Castoman und Josué Schmidt behielt Nicolas Hasler die Übersicht und schob zum Ausgleich ein. Es war dies die erste Chance der Gäste vor den 9000 lautstarken Zuschauern auf der Schützenwiese.
Diese mussten nach 35 Minuten erneut ansehen, wie die FCW-Abwehr überfordert wurde. Auf der rechten Seite spielten sich Pius Dorn und Schmidt mit einem Doppelpass frei. Und in der Mitte verwertete Alexander Gerndt die Hereingabe Dorns abgeklärt.
Nach der Pause drückten die Zürcher vehement. Näher als einem Lattentreffer kamen sie dem Ausgleich jedoch nicht. Die Partie wurde zunehmend ruppiger. Referee Staubli vermochte die aufgebrachte Stimmung nicht zu beruhigen. Auch Ramizis später Ausgleichstreffer in der 94. Minute trug nicht dazu bei. Schliesslich wollten die Winterthurer mehr, preschten weiter nach vorn und suchten den Dreier, um an der Tabellenspitze zu bleiben.
Thuns Chancen sind vorbei
Doch die Oberländer ärgerten letztlich nach Aarau und Vaduz auch Winterthur. Weil jedoch Schaffhausen und Aarau beide gewannen, liegen sie nun drei Runden vor Schluss mit einem schlechteren Torverhältnis neun Punkte hinter dem Spitzenduo.
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