«Thun ist eine lebenswerte Stadt und soll es auch bleiben»
Wir fühlen den Thuner Gemeinderatskandidierenden auf den Zahn. Heute Susanne Gygax (EVP).
Sie sind erst seit Anfang Jahr im Stadtrat. Was war in dieser Zeit Ihr grösstes Aha-Erlebnis?
Ein Postulat – zur Aufhebung der Fahrverbote für Fahrräder in der Innenstadt Thun – sorgte vor meiner ersten Stadtratssitzung für grosse Medienwirksamkeit und für eine lange Debatte an der Sitzung. Der Postulant entschuldigte sich schliesslich für die unglückliche Formulierung und zog das Postulat zurück. Ich nahm diese Arbeitsmethode, welche also zu angeregten Diskussionen führte, mit einem Schmunzeln zur Kenntnis.
Was bedeutet Thun für Sie?
Heimat, Familie, Lebensqualität pur – ich bin mir der unzähligen Möglichkeiten und Angebote in der Gemeinde bewusst. Es ist eine lebenswerte Stadt und soll es auch bleiben.
Wo hapert es in Thun?
Vorausschauendes, visionäres und mutiges Engagement der Politiker fehlt mir etwas. Generationenübergreifendes Miteinander darf gefördert werden. Ich sehe dazu bei der Revision der Bauvorschriften, auf den Arealen der Schadaugärtnerei sowie der Freistatt grosses Potenzial. Vermehrte Anlagen zur Breitensportnutzung und -förderung, Gesundheitsanlässe, Anlässe über Sicherheit im Verkehr etc.
Was lieben Sie an Thun?
Die hohe Lebensqualität an einmaliger Lage und die Möglichkeit, mich im Stadtrat einzubringen.
Welche Schwerpunkte möchten Sie als Gemeinderätin setzen?
Wertschätzende und gewinnbringende Kommunikation im Rat selber mit Konsensfindung und Transparenz gegen aussen. Erklärtes Miteinander bei direktionenübergreifenden Themen und Wertehaltung. Die Themen der Thunerinnen und Thuner proaktiv behandeln.
Wenn Sie die Stadt als Wohnort verlassen würden – wohin würden Sie am ehesten ziehen?
Tja, also wenn es denn sein müsste aufs Land, zum Beispiel nach Sigriswil mit seiner erhöhten Lage und der wunderbaren Aussicht. Übers dortige Gemeindeleben, Steuerfuss etc. bin ich nicht informiert, ausser dass es neue, bezahlbare Alterswohnungen gibt.
Mit welcher Person möchten Sie gerne einmal ein paar Runden auf dem Thuner Riesenrad drehen – und warum?
Mit einer seh- oder gehbehinderten Person, um zu erfahren, wie sie ihren Alltag in Thun meistert und mit welchen Hindernissen und Problemen sie zu kämpfen hat.
Was ist ausserhalb der Politik Ihre grösste Leidenschaft?
Als Beziehungsmensch liebe ich das gemeinsame Unterwegssein. Das kann bildlich in der Walkgruppe, aber auch übertragen beim Gedankenaustausch sein.
Wenn Sie mit einer Zeitmaschine in die Thuner Vergangenheit reisen könnten – welche Epoche würden Sie wählen?
Die nahe Vergangenheit, das heisst die Kinder- und Jugendjahre meiner Eltern, würde ich sehr gerne einsehen. Davon habe ich in Erzählungen und Anekdoten allerlei gehört.
Welches ist Ihr Lieblingsort in Thun?
Am Samstagmorgen beim Marktbesuch im Bälliz Bekannten zu begegnen, einen Cappuccino zu trinken und dem bunten Treiben zuzusehen, erfüllt mich jeweils mit Freude und Dankbarkeit. Dieses florierende und pulsierende Leben definiert unter anderem (m)ein lebenswertes Thun.
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