Hohler-Uraufführung am Theater SolothurnUnd ewig grüsst das «Totemügerli»
«Für alle Fische muss die Sintflut ein Fest gewesen sein» bringt Texte von Franz Hohler mit viel skurrilem Sprachwitz als Live-Hörspiel auf die Bühne.

Am Schluss steht Franz Hohler selbst auf der Bühne des Stadttheaters Solothurn und lässt sich mitfeiern. Sichtlich gerührt hebt er den Blumenstrauss, den man ihm gereicht hatte, in die Höhe, als handle es sich um einen Fussballpokal.
Das Publikum war an dieser Premiere während 90 Minuten, mit Kopfhörern ausgestattet, in die Texte und Gedanken des Schweizer Kultautors eingetaucht. Das Stück «Für alle Fische muss die Sintflut ein Fest gewesen sein» ist ein von Regisseurin Deborah Epstein für das Theater Orchester Biel Solothurn (Tobs) konzipiertes Live-Hörspiel, bei dem Hohlers Texte auf der Bühne vertont werden.
Drei Geräuschemachende (Margit Maria Bauer, Gabriel Noah Maurer und Matthias Schoch) lassen Hohlers Geschichten erklingen. Dazu nutzen sie nebst ihren Stimmen Metalleimer, Wassergläser und ein Klavier. Offensichtlich befinden sich die drei Figuren in einem Bunker, denn sie verbringen auch alle ihre Pausen und Nächte im Studio. Ob sie die letzten Überlebenden nach einem Weltuntergang sind oder verschanzt auf die noch kommende Katastrophe warten, bleibt vorerst offen.