Und weiter geht es auf der Tigers-Achterbahn
Auf fremdem Eis sind die Langnauer kaum zu bremsen: In Lugano setzen sie sich problemlos 4:1 durch. Erinnerungen an die 1970er-Jahre kommen hoch.
Den Langnauern müsste längst schwindlig sein. Seit zwei Wochen schon sitzen sie auf der Achterbahn, auf jener der Emotionen. Sieben Spiele haben sie absolviert, und auf einen Sieg ist stets eine Niederlage gefolgt, auf eine Niederlage immer ein Sieg. In Lugano setzten sich die SCL Tigers 4:1 durch, ihr Auftritt beim ideenlosen Playoff-Finalisten war bemerkenswert.
50 Minuten lang liessen die Gäste kaum Chancen zu, spielten frech und furchtlos nach vorn. Die Equipe von Heinz Ehlers scheint in der Fremde befreiter zu agieren als in der Ilfishalle, es war nach den Erfolgen bei den ZSC Lions und in Davos der dritte problemlose Auswärtssieg in Serie. Der Coup am Freitag hatte historischen Beigeschmack: Letztmals waren die Emmentaler vor über sechs Jahren in Lugano als Sieger vom Eis gegangen.
Gerüchte um Simek
Zu erstaunen vermag, was die Tigers im Powerplay fabrizieren. 4 Tore erzielten sie in den letzten zwei Partien, dabei hatte vergangene Saison in Überzahl fast nichts funktionieren wollen. In Lugano nutzte Langnau die zwei ersten Gelegenheiten, zweimal traf Raphael Kuonen aus halblinker Position (23./27.).
Der Flügel darf als Aufsteiger in der noch jungen Qualifikation bezeichnet werden: Er kriegt viel Eiszeit, harmoniert glänzend mit dem wirbligen Finnen Harri Pesonen. 5 Tore in 7 Partien hat Kuonen erzielt, in der letzten Spielzeit waren es gerade mal 4 in 49 Vergleichen gewesen.
Den 53. Geburtstag ihres Coachs Greg Ireland vermieste derweil Mauro Jörg noch vor der zweiten Pause endgültig. Sein Eigentor passte zur Darbietung des Heimteams, dem 24 Grad und Sonnenschein am Nachmittag wohl nicht gut bekommen waren. Erfolgreich agierten sie am Freitag nur auf dem Transfermarkt: Mit dem finnischen Stürmer Henrik Haapala wird demnächst ein fünfter Ausländer hinzustossen.
Alternativen in der Offensive wünscht sich auch Heinz Ehlers. Der Däne hat zwar bei den Ausländern Spielraum, auch in Lugano musste Eero Elo überzählig zuschauen. Ansonsten stehen sich die Angreifer nicht auf den Füssen.
Junioren ausgenommen sind deren zwölf einsatzfähig. Sportchef Marco Bayer sondiert den Markt, der wenig hergibt. Zudem ist das Langnauer Budget weitgehend ausgeschöpft. Offenbar aber haben sich die Tigers bei Servette nach Juraj Simek erkundigt, der einstige SCB-Junior schoss vergangene Saison 12 Tore, steht bei den Genfern aber nicht mehr sonderlich hoch im Kurs.
Mit 12 Punkten liegen die Tigers tatsächlich auf Rang 3 – hinter den Kantonsrivalen Biel und dem SCB. Unweigerlich kommen Gedanken an die 1970er-Jahre auf, als die Berner Vereine die Szene temporär nach Belieben dominierten. Die Emmentaler ihrerseits wollen am Samstag gegen Gottéron die emotionale Achterbahnfahrt beenden. Mit einem Heimsieg, versteht sich.
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