Bahnverkehr im OberlandVerlust von 4 Millionen Franken für die BOB
Das negative Jahresergebnis 2020 der Berner-Oberland-Bahnen AG sei vor allem der Corona-Pandemie geschuldet, so das Unternehmen.

Die Berner-Oberland-Bahnen AG hat im Jahr 2020 einen Verlust von 4 Millionen Franken erlitten, wie die Verantwortlichen am Donnerstag mitteilten. Im Vorjahr wurde ein Jahresgewinn von 3,8 Millionen Franken verzeichnet.
Die BOB sei mit guten Frequenzen ins Jahr 2020 gestartet. Mitte März, in der Folge des Lockdown, seien die Zahlen aber stark eingebrochen. «Sie erholten sich auch nach dem Ende des Lockdown Anfang Juni nicht», heisst es in der Mitteilung. Viele Tages- und Feriengäste seien im Auto angereist und die für die BOB sehr wichtige internationale Kundschaft sei weggebrochen.
Die Einnahmen aus dem Swiss Travel Pass sanken um über 90 Prozent. Letztlich erzielte die BOB einen Verkehrsertrag von 7 Millionen Franken, was einem Rückgang um 9,2 Millionen Franken beziehungsweise 56,8 Prozent entspricht.
Zahlen bei der Schynige-Platte-Bahn «zufriedenstellend»

Bei der Schynige-Platte-Bahn (SPB) wurde der Saisonstart im letzten Jahr wegen der Pandemie vom 30. Mai auf den 1. Juli verschoben. Die Frequenzen bezeichnet die BOB AG als «zufriedenstellend». 2020 reisten 80’400 Besucherinnen und Besucher auf die Schynige Platte. Das sind 32,4 Prozent weniger als 2019 (119’000 Gäste). Der Verkehrsertrag erreichte 2,8 Millionen Franken, was einem Rückgang um 1,1 Millionen Franken beziehungsweise 29,3 Prozent gleichkommt.
Die Geschäftsleitung ergriff nach Ausbruch der Pandemie rasch Massnahmen zur Kostenreduktion. Der Betriebsaufwand reduzierte sich um 12,5 Prozent. Die Personalkosten nahmen von 15,1 Millionen Franken auf 13,5 Millionen Franken ab (–10,2 Prozent). Die Sachkosten sanken um 14,7 Prozent auf 13,6 Millionen Franken.
Gelder vom Kanton sind gefragt
Die Schynige-Platte-Bahn wird ihre Saison am Samstag, 5. Juni, aufnehmen. Wie es mit der SPB weitergeht, wird sich im Herbst weisen. Für die Sanierungsarbeiten inklusive Erneuerung der Gleisanlagen ist die SPB auf die finanzielle Unterstützung des Kantons Bern angewiesen.
Dies unter anderem, weil die SPB nicht von der BOB quersubventioniert werden darf, obwohl sie vollumfänglich zur Berner-Oberland-Bahnen AG gehört. Deshalb hofft die BOB AG, dass ein entsprechendes Gesuch bis im Herbst die parlamentarischen Hürden nehmen kann, damit die Arbeiten mittelfristig in Angriff genommen werden können.
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