Vor Unwetter schützen
Die Schwellenkorporation Bödeli-Süd realisiert im Nachgang zum Unwetter vor fünf Jahren weitere Schutzmassnahmen.
«Es sind jetzt genau fünf Jahre her, als die lang andauernden Niederschläge über dem gesamten Einzugsgebiet Überschwemmungen in den Lütschinetälern und schliesslich auf dem gesamten Bödeli bis nach Interlaken verursachten.» Dies teilt die Schwellenkorporation Bödeli-Süd mit, welche für den Hochwasserschutz in den Gemeinden Wilderswil, Gsteigwiler, Saxeten, Matten, Interlaken und Bönigen zuständig ist. In Wilderswil und Bönigen wurden seither einige Projekte realisiert, die das ganze Bödeli schützen sollen (wir berichteten). Etwa wurde unter anderem die Gsteigbrücke in eine Hubbrücke umgebaut und entlang der Autobahn wurden Dämme gebaut. 30 Millionen Franken «Durch die etappierte Realisierung der verschiedenen Projekte konnte die Hochwassersicherheit innerhalb kurzer Zeit schon stark verbessert werden», erklärt Martin Amacher. Zusammen mit Rolf Künzi hat er die Projektleitung des Wasserbauplans Lütschinen inne. «Oberstes Ziel ist die grösstmögliche Sicherheit für die Bevölkerung. Dazu wird auch geprüft, was passiert, wenn mehr Wasser als die projektierte Wassermenge abfliesst», fasst Rolf Künzi die Projektziele zusammen. Um mögliche negative Auswirkungen einer etappierten Planung auszuschliessen, beschloss die Schwellenkorporation Bödeli-Süd auf Anregung des Oberingenieurkreises 1 des Kantons Bern, die Projektabschnitte in einem Wasserbauplan zu bündeln. Der Wasserbauplan wird in vier Teilprojekte aufgeteilt. Ein Projekt befasst sich mit dem Abschnitt Dangelstutz bis Einmündung Saxetbach. Das zweite Vorhaben sucht Lösungen zur Hochwasserentlastung Wilderswil und plant für sehr seltene Extremereignisse im Überlastfall einen Abflusskorridor bis zum See. Der Hochwasserschutz von der Aenderbergbrücke bis zur oberen Bönigbrücke sowie die Planung der Massnahmen von der unteren Bönigbrücke bis Brienzersee bilden ebenfalls je ein Teilprojekt. «Die Planungsteams haben ihre Arbeit Mitte Juli in Angriff genommen», teilt die Schwellenkorporation mit. Die Projekte sollen im Februar zur Mitwirkung vorliegen. Die Bauphase soll 2012 beginnen. Die Kosten der Vorhaben, die je zu einem Drittel von der Schwellenkorporation Bödeli-Süd, dem Kanton sowie dem Bund getragen werden, belaufen sich auf rund 30 Millionen Franken. Ökologische Massnahmen Ein Schwerpunkt des Wasserbauplans Lütschine ist es, die Schutzmassnahmen sinnvoll in die Landschaft zu integrieren. «Der Abflusskorridor kann beispielsweise rund 100 Meter breit, aber für den Betrachter kaum sichtbar sein», erklärt Martin Amacher. In Wilderswil ist es eine Herausforderung, den geplanten Abflusskorridor gut in das Ortsbild zu integrieren. Im Team der Wasserbauplanung Lütschinen engagiert sich deshalb auch Landschaftsarchitekt Daniel Moeri. pd •www.boedeli-sued.ch >
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