Leserreaktionen«Warum sollen die Gemeinden immer wachsen?»
Leserinnen und Leser äussern sich zu aktuellen Themen. Unter anderem zu verdichtetem Bauen.

Zu «So laufen die Geschäfte mit Kriminellen – und das Parlament schaut zu»
Wie gross die Büchse der Pandora tatsächlich ist, die durch das Datenleck geöffnet wurde, lässt sich zu diesem Zeitpunkt noch nicht abschätzen. Es geht auch nicht darum, sämtliche Anwälte und Treuhänder unter Generalverdacht zu stellen. Doch mit der während der Parlamentsdebatte aufgebrachten Berufung auf das Anwaltsgeheimnis, das durch eine Meldepflicht verletzt werden könnte, wurde dem gesamten Finanzplatz ein Bärendienst erwiesen. Und wie der Steuerstreit in der Vergangenheit bereits gezeigt hat, sitzt Bern gegenüber Washington tendenziell am kürzeren Hebel. Die Politik wäre daher gut beraten, dieses Versäumnis zu korrigieren. Und zwar bevor jemand erneut die Kavallerie gegen den Schweizer Finanzplatz losschicken will.Alex Schneider, Küttigen
Link zum Artikel: «So laufen die Geschäfte mit Kriminellen – und das Parlament schaut zu»
Zu «Eine der grössten Steueroasen liegt in den USA»
Es ist kaum zu fassen, dass diese Zeitung wie ein Sensationsblatt berichtet. Noch vor wenigen Tagen wurden Schweizer Firmen als Schwerverbrecher hingestellt, und jetzt sind die «Amis» die grössten Sünder. Es ist doch eine Tatsache, dass in unserer dekadenten, kapitalistischen und egoistischen Gesellschaft einfach alles versucht wird, um das Kapital zu schützen. Es spielt überhaupt keine Rolle, welche Wirtschaft man anschaut. Sucht man richtig, findet man die Verstecke. Dreck am Stecken haben alle irgendwie. Mark Gasche, Kirchberg
Zu «Wenn das Dorf den Menschen entwächst»
Der Gemeindepräsident von Münsingen wird im Artikel zum Wachstum der Gemeinden Belp und Münsingen zitiert, im Unterschied zu Belp «gehe es in Münsingen nicht um Einzonungen». Eine glatte Unterschlagung: Im Gebiet «im Stock» soll Land neu eingezont werden, und zudem soll in Münsingen vielerorts «aufgezont» werden, also zusätzliche Stockwerke entstehen, was durchaus auch ohne Wortklauberei als eine Art von Einzonung bezeichnet werden darf. Beispielsweise in Tägertschi in der Thalmatt, nachdem doch damals bei der Eingemeindung versprochen worden war, diese neuen Gemeindeteile würden nicht als Baulandreserve eingesetzt. Sind diese Gebiete erst einmal als Zone mit Planungspflicht (ZPP) definitiv bezeichnet, gibt es auch keine entsprechende Einsprachemöglichkeit beispielsweise seitens der Nachbarschaft mehr. Auch weist der Gemeindepräsident darauf hin, es seien ja schliesslich auch «Workshops» zum Thema mit der interessierten Bevölkerung durchgeführt worden. Das stimmt, wer indessen dabei war, verspürte «die führende starke Hand» des für das Bauwesen zuständigen Gemeinderatsmitgliedes. Wie auch immer: Von einem Gemeindepräsidenten, welcher sich im Publikationsorgan «Grüner Pfeffer» seiner Partei mit deutlich grünerer Wortwahl zum Thema Wachstum äussert, dürfte etwas anderes erwartet werden.Peter Bolliger, Münsingen
Warum sollen die Gemeinden immer wachsen? Mehr Bevölkerung bedeutet auch mehr Schulraum, mehr Verkehr, mehr Infrastruktur und dadurch massiv höhere Finanzausgaben, welche in der Regel nicht durch die Steuern der Neuzuzüger gedeckt sind, sondern Steuererhöhungen zur Folge haben. Onlinekommentar von Markus Weber
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