Was geschah im STI-Bus?
Körperverletzung und Raub, und kaum jemand merkt etwas. Was passierte am Samstag in einem Bus der STI?

Es ist eine bizarre Szene, die sich am Samstag etwa um 23 Uhr am Thuner Bahnhof abgespielt haben soll. Gemäss dem Zeugenaufruf der Kantonspolizei sass ein Mann in jenem STI-Bus, der ein paar Minuten später Richtung Blumenstein/Wattenwil losfahren sollte.
Drei Jugendliche im Alter zwischen 15 und 18 Jahren stiegen zu und forderten den Mann auf, auszusteigen. Ein anderer Passagier, männlich, zwischen 18 und 22 Jahre alt, sprach die Jugendlichen an und verliess mit ihnen den Bus. «Kurze Zeit später stiegen die drei mutmasslichen Täter erneut in den Bus ein und forderten den Mann auf, ihnen seine Jacke auszuhändigen.
Als dieser der Forderung nicht sofort nachkam, schlug ihm einer der Unbekannten ins Gesicht», schrieb die Kantonspolizei in ihrer Mitteilung weiter. «Daraufhin entrissen ihm die jungen Männer die Jacke und verliessen den Bus noch vor der Abfahrt in unbekannte Richtung. Das Opfer wurde beim Vorfall leicht verletzt.»Das Polizeicommuniqué wirft einige Fragen auf:
Warum wird der Buschauffeur nicht erwähnt? Er sei während des Vorfalls im Fahrzeug gewesen, könne aber keine näheren Angaben machen, erklärte die Medienstelle der Kantonspolizei gestern auf Anfrage. «Es handelte sich um einen 12 Meter langen Bus, also nicht um einen 19 Meter langen Gelenkbus», sagte STI-Betriebsleiter Erich Seiler.
«Der Vorfall soll sich im hinteren Teil zugetragen haben. Trotzdem war unser Chauffeur völlig perplex, als das Opfer ihm vom Übergriff erzählte, und glaubte zuerst an einen Scherz. Nur eine Person im vorderen Teil des Busses bekam mit, was hinten ablief.»
Warum weiss die Polizei, dass die Täter 15- bis 18-jährig sind, wo sie deren Identität gar nicht kennt? Hier handelt es sich laut Medienstelle um eine Schätzung.
STI-Busse sind mit Videokameras ausgestattet. Ist die Polizei im Besitz von Aufnahmen? Fragen im Zusammenhang mit Videoaufnahmen werden grundsätzlich nicht beantwortet. Fakt ist jedoch, dass die Polizei über Filmmaterial verfügt.
Laut STI-Betriebsleiter Erich Seiler haben die Verkehrsbetriebe den Untersuchungsbehörden das entsprechende Material übergeben. Was darauf zu sehen ist, dürfe er aber nicht bekannt geben.
TT/mi
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