Häusliche Gewalt im Kanton BernWas hinter den 1300 Polizeieinsätzen steckt
Letztes Jahr verzeichnete die Kantonspolizei 40 Prozent mehr Einsätze wegen häuslicher Gewalt. Auch Cindy Rollier rückte aus.

Eine Frau fühlte sich von ihrem Mann bedroht. Cindy Rollier von der Kantonspolizei Bern und ihr Kollege rückten wegen häuslicher Gewalt aus. In der Wohnung sagte der Täter, er wolle bloss ein Bier auf dem Balkon holen. Da läuteten bei Cindy Rollier die Alarmglocken.
Es ist eindrücklich, wenn die Polizistin von den Einsätzen bei Menschen erzählt, die in ihrem eigenen Zuhause Gewalt erleben. «Eine Glasflasche kann eine gefährliche Waffe sein. Und eine Auseinandersetzung auf einem Balkon kann verheerend enden», weiss die Polizistin.
Seit fünfzehn Jahren ist Cindy Rollier als Polizistin unterwegs, nun ist sie Bezirkschefin im Berner Seeland. Immer wieder ist sie auch im Einsatz, wenn auf dem Polizeinotruf 117 eine Meldung wegen häuslicher Gewalt eingeht. 2020 war dies im Kanton Bern 40 Prozent häufiger der Fall als im Vorjahr, wie der Kanton am Freitag an einer Medienkonferenz aufzeigte. Über 1300-mal mussten Cindy Rollier und ihre Kolleginnen und Kollegen deswegen ausrücken. Also drei- bis viermal pro Tag.