Weg mit den Klischees! Her mit den Klischees!
Andreas Homoki räumt auf, während Michael Volle sich ins emotionale Chaos stürzt: Verdis «Nabucco» am Zürcher Opernhaus.

Der arme Nabucco! Eben erst ist er aus seinem Wahnsinn erwacht, sieht die Katastrophe kommen, ruft nach seiner Waffe und seinem Pferd – aber nein, die sind nicht hier. Nicht auf dieser Bühne, die der Regisseur und Zürcher Operndirektor Andreas Homoki einmal mehr gründlich leer geräumt hat. Der Ausstatter Wolfgang Gussmann durfte nur einen grossen, grünen Marmorblock liefern, der sich dreht und verschiebt, die Figuren in die Enge drängt und dekorative Rundläufe des Chors ermöglicht. Man kennt das Prinzip aus anderen Homoki-Inszenierungen.