Weitere Löcher in den Schiffsrumpf gesprengt
Die Taucher mussten die Suche nach Leichen auf der Costa Concordia einmal mehr unterbrechen. Zuvor hatten sie sich mit Sprengkörpern Zugang zu weiteren Räumen des Schiffs verschafft.
Taucher haben die gefährliche Suche nach Opfern in dem gekenterten Kreuzfahrtschiff Costa Concordia erneut verschoben. Der Krisenstab auf der Insel Giglio beriet tagsüber, ob die Suche angesichts einer leicht verbesserten Wetterlage wieder gestartet werden kann. Die Bergungsarbeiten waren am Sonntag unterbrochen worden, weil sich das Kreuzfahrtschiff etwas stärker bewegt hatte und höherer Wellengang herrschte.
Marinetaucher sprengten am Morgen ein weiteres Loch in den Schiffsrumpf, damit Taucher der Feuerwehr und der Küstenwache nach einem Einstieg auf der Höhe des fünften Decks ihre Arbeit wieder aufnehmen könnten. Mit dem Abpumpen der rund 2400 Tonnen Treibstoff in den Tanks des Schiffes kann frühestens in einigen Tagen begonnen werden.
3,5 Zentimeter gerutscht
Die Vorbereitungen für das Abpumpen waren bereits am Samstag gestoppt worden. Das Schiff habe sich innerhalb von sechs Stunden um 3,5 Zentimeter bewegt statt wie üblich ein bis zwei Millimeter, sagte ein Sprecher. Nach Angaben der Behörden ist die Gefahr jedoch gering, dass die Concordia in tiefere Gewässer abrutscht.
Vor dem Stopp der Arbeiten am Samstag hatten die Bergungskräfte Ventile montiert, um an sechs Tanks im vorderen Abschnitt des havarierten Schiffs zu gelangen.
16 Vermisste
17 Opfer der Schiffskatastrophe vom 13. Januar sind bisher geborgen worden. Insgesamt 16 Passagiere und Crewmitglieder werden nach Angaben der Präfektur im toskanischen Grosseto noch vermisst.
Die Costa Concordia hatte mehr als 4200 Menschen an Bord, als sie vor mehr als zwei Wochen vor der italienischen Insel Giglio auf einen Felsen fuhr. Das Schiff kippte zur Seite und ging teilweise unter.
Inzwischen hat eine Spezialfirma damit begonnen, die aus der Costa Concordia herausgefallenen Trümmer aus den Gewässern rund um das Wrack zu bergen. Das Gebiet, in dem das havarierte Schiff liegt, ist ein bevorzugtes Fischereirevier und ein Naturschutzgebiet für Delfine und Wale.
Tourismusbranche in Gefahr
Bei der gleichzeitig laufenden Suche nach Opfern wurde gestern eine weitere Frauenleiche gefunden. Damit stieg die Zahl der geborgenen Toten auf 17. Die Costa Concordia hatte mehr als 4200 Menschen an Bord, als sie vor mehr als zwei Wochen vor der italienischen Insel Giglio auf einen Felsen fuhr. Das Schiff kippte zur Seite und ging teilweise unter.
Für Aufregung sorgen auf der toskanischen Urlaubsinsel die Einschätzungen des Krisenstabsleiters Franco Gabrielli, das Schiff könne möglicherweise noch bis zu einem Jahr vor Giglio liegen. Nach der Sicherung des Wracks und den Vorbereitungen des Abtransports dürfte es sieben bis zehn Monate dauern, bis die Costa Concordia geborgen sei, hatte Gabrielli am Sonntag erklärt.
Die Insulaner befürchten nun ein Fernbleiben der Touristen und wollen einen Ausschuss gründen, der die Interessen der Inselbewohner vertreten soll.
SDA/kpn/bru
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