Wie in Trance
Im Cuphalbfinal haben sich die Tigers Langnau gegen Meister Floorball Köniz 6:3 durchgesetzt. Im Final werden die Emmentaler am 23. Februar in der Wankdorfhalle auf GC treffen.

Das Adrenalin pumpte bei den Akteuren der Tigers Langnau. Spätestens nachdem Jan Brechbühl in der 31. Minute des Cuphalbfinals gegen Floorball Köniz einen Konter zum 3:1 veredelt hatte, schalteten die Emmentaler in eine Art Kampfmodus, gerieten in einen tranceähnlichen Zustand.
Plötzlich feierten sie auf der Spielerbank mit geballten Fäusten jeden geblockten Schuss, jeden gewonnenen Zweikampf und jede Parade ihres herausragenden Torhüters Jürg Siegenthaler so lautstark und emotional, dass die Begeisterung auch auf das Publikum überschwappte. Die Tigers wirkten gegen den Meister so bissig, wie man das in Biglen in dieser Saison selten gesehen hatte. «Wir wollten endlich wieder etwas Grosses erreichen. Dafür gaben wir alles», sagte Sturmtank Simon Flühmann.
Flühmanns Shorthander
Bis die Emmentaler die Berner Vorstädter endgültig in die Knie gezwungen hatten, bekamen die 612 Zuschauer in diesem spannenden Thriller indes noch ganz viel Drama vorgesetzt. Wie in der 38. Minute, als der Langnauer Wirbelwind und Torschütze zum 2:1, Thomas Gfeller, nach einem unübersichtlichen Rencontre mit einer umstrittenen Roten Karte des Feldes verwiesen wurde. Weil ein Platzverweis auch automatisch eine Fünfminutenstrafe nach sich zieht, drohte den Emmentalern trotz Zweitoreführung der Verlust der Kontrolle über das Spiel.
Doch die Tigers retteten sich mit viel Willen ins letzte Drittel. Sie warfen sich in die Schüsse, stopften Lücken und liessen die teils auch etwas ungenau agierenden Könizer im Powerplay verzweifeln. In der 41. Minute gelang Flühmann in Unterzahl dann sogar das wegweisende 4:1. Es war der zweite Treffer des Topskorers, nachdem er schon den 1:1-Ausgleich mit einem überragenden technischen Kabinettstückchen erzielt hatte – er traf spektakulär per Backhandvolley. «Wir wussten: Wenn wir die Fünfminutenstrafe überstehen, haben wir gute Chancen, das Spiel zu gewinnen», erzählte Flühmann.
Im Final gegen GC
Köniz gab nie auf, kam dank Olivier Hirschi auf 4:2 heran (48.), doch Flühmann konterte mit seinem dritten Tor zum 5:2. Mit dem Publikum im Rücken und Siegenthaler im Tor – er wurde zum Mann des Spiels gewählt – brachten die Tigers den Sieg über die Runden. Nach der Schlusssirene rannte Siegenthaler flugs zu Gfeller, der nach der Roten Karte in die Kabine gemusst hatte.
Alle Langnauer spurteten hinterher und feierten den Einzug in den Cupfinal. Die Jubeltraube stand sinnbildlich für die starke Teamleistung der Tigers. Im Cupfinal treffen die Emmentaler am 23. Februar in der Wankdorfhalle auf Ligadominator GC. Werden die Tigers auch dann so viel Leidenschaft und Adrenalin verströmen wie gegen Köniz, liegt der Titel definitiv in Griffweite.
Tigers Langnau - Köniz 6:3 (1:1, 2:0, 3:2)612 Zuschauer. – Tore: 7. Bolliger (Ledergerber) 0:1. 16. Flühmann (Strohl) 1:1. 24. Gfeller (Strohl) 2:1. 31. Brechbühl (Guggisberg) 3:1. 41. Flühmann (Guggisberg) 4:1. 48. Hirschi 4:2. 49. Flühmann (Beer) 5:2. 54. Zaugg (Bolliger) 5:3. 60. Langenegger 6:3. – Strafen: 1-mal 2 min gegen Langnau plus 1-mal 5 min plus Rote Karte Gfeller. 1-mal 2 min gegen Köniz.
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