«Zwischenmenschliche Spannungen»Wiler-Ersigen trennt sich von Erfolgstrainer Berger
Der Berner Unihockey-Spitzenclub nimmt das kommende Jahr mit einem neuen Coach in Angriff. Für Aufsehen sorgt die Begründung.

Thomas Berger ist: Meistertrainer, Vereinslegende, eine der ganz grossen Figuren des Schweizer Unihockeys. Seit Sonntagmittag ist Thomas Berger aber vor allem: nicht länger Coach Wiler-Ersigens.
Die Verantwortlichen des Berner Spitzenclubs geben am Tag nach dem letzten Meisterschaftsspiel 2022 die Trennung bekannt, als Grund nennen sie zwischenmenschliche Spannungen zwischen dem Trainer und der Mannschaft. Diese unterlag am Samstagabend zu Hause Rychenberg Winterthur 5:6. Berger coachte da bereits nicht mehr; er war krankgemeldet worden.
«Die Freude ist abhandengekommen»
Dass eine Ära enden würde, war nicht vorauszusehen. Die Unteremmentaler standen bis vor kurzem an der Spitze, ihre ersten sieben Saisonspiele hatten sie allesamt gewonnen. Zwar wurden ihre Leistungen in der Tendenz in der Tat schwächer – aber auch GC und Köniz, die andern Topteams, glänzen seit der WM von Mitte November nicht jederzeit.
Zwischen Berger und seinen Spielern sei «etwas zerbrochen», schreiben die Entscheidungsträger in einem Communiqué, und der Graben zwischen Trainer und Team sei zu gross, als dass er noch hätte zugeschüttet werden können. «Die Freude am Unihockey ist abhandengekommen. Zu viel Energie ging abseits des Feldes verloren», sagt Sportchef Hanspeter Hiltbrunner.

In der Medienmitteilung bedienen sich die Verantwortlichen unüblich deutlicher Worte. «Der SVWE lieferte Spiele ab, die phasenweise desaströs waren», steht beispielsweise, die Schreibe ist von negativer Körpersprache und wenig Energie im Team.
Der Rekordmeister gewann unter dem 53-jährigen Bündner während dessen zwei Amtszeiten neun Titel, darunter 2005 den Europacup.
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