Leserreaktionen«Wir verweigern mit unserem Egoismus einem Kind den Vater»
Leserinnen und Leser äussern sich zu aktuellen Themen. Unter anderem zur Abstimmung über die Ehe für alle und damit verbunden gleichgeschlechtliche Elternteile.

Zu «Neue Regel würde Hochwasserschutz schwächen»
Bürgerliche Kräfte wollen den historischen Kompromiss von 2010 zum Schutz der Gewässerräume schwächen. Damit zeigt sich ganz offensichtlich einmal mehr, dass Parteipolitik über der Sachpolitik steht, wenn sich Gelegenheit zur bürgerlichen Machtdemonstration bietet. Denn Sachpolitik sähe anders aus. Erstens sind die Kantone gegen diesen Vorstoss, weil sie notwendige Flächenbereinigungen (Härtefälle) orts- und sachgerechter vollziehen können. Zweitens sprechen die Fakten gegen diese Schwächung der Gewässerschutzzonen, wie ein Bericht des Bafu mit Zahlen belegt. Die Zahl der betroffenen Betriebe ist äusserst bescheiden, die gewonnenen Flächen für Futterbau ebenso, jedoch der Verlust schutzwürdiger Gewässerräume sehr gross. Drittens lassen sich offensichtlich bürgerliche Parlamentarier auch durch diese Tatsachen nicht umstimmen. Diese parteipolitische Sturheit ist unbelehrbar böse und schadet der Glaubwürdigkeit unseres Parlaments. Paul Messerli, Grafenried
Link zum Artikel: «Wenige Bauern profitieren – auf Kosten des Hochwasserschutzes»
Zu «So reich ist die grösste Gewerkschaft der Schweiz»
Als ehemaliger Beizer steigt in mir der Zorn ob des Umstands, dass die Unia-Heuchler (Motto: mehr soziale Gerechtigkeit) mit dem sehr sauer verdienten Geld meiner Angestellten ein solches Immobilienimperium scheffeln konnten. Via Gesamtarbeitsvertrag bin ich und meine Angestellten jedes Jahr gemolken worden, nur damit diese satten Funktionäre ihre Tresore füllen konnten. Immerhin ist jetzt klar, dass ich die 99-Prozent-Initiative der Juso getrost annehmen kann. Die Unia als Grosskapitalist wird aus Eigennutz im Parlament für eine Verwässerung sorgen. Roland Lörtscher, Ursenbach
Link zum Artikel: «So reich ist die grösste Gewerkschaft der Schweiz»
Zum Leserbrief von «Ohne Impfung keine Intensivpflege»
Die aggressiven Leserbriefe erschrecken mich. Es ist doch jedem seine persönliche Entscheidung, sich impfen zu lassen oder nicht. Vielleicht gibt es triftige Gründe, sich nicht impfen zu lassen. Es grenzt an Egoismus, dass sogar vorgeschlagen wird, Ungeimpften einen Spitalaufenthalt zu verweigern oder diesen selbst bezahlen zu müssen. Wo sind da Humanität, Nächstenliebe? Niemand weiss, ob dieses ganze Prozedere gut oder nicht gut ist. Es wäre wohl gescheiter gewesen, den Ferientourismus besser unter die Lupe zu nehmen, um das Einschleppen der Krankheit zu kontrollieren. Dafür müssen wir nun in irgendeiner Weise alle büssen. Johanna Saurer, Steffisburg
Zu «Geben wir uns das Jawort»
Paradoxer könnte es nicht sein: Wird in der Schweiz über den Vaterschaftsurlaub abgestimmt, gilt der Vater als für das Kindeswohl unentbehrliche Bezugsperson. Geht es hingegen um Ehe für alle inklusive Samenspende für lesbische Paare, soll Kindern in voller Absicht das Aufwachsen ohne Vater zugemutet werden. Manfred Kummer, Goldiwil
Man muss nicht Mitglied der EDU sein oder in einer sehr konservativen Freikirche mitmachen, um zu wissen, dass unsere gesamte Schöpfung und damit alles, was mit Natur gemeint ist, einen männlichen und einen weiblichen Partner braucht, um sich fortpflanzen zu können. Frage: Wozu haben wir eigentlich einen Artikel in der Bundesverfassung, der unsere Ehe im christlichen Sinne definiert? Schwule und Lesben sollen absolut das Recht haben, unter einem anerkannten Vertrag mit einer besonderen Bezeichnung alle Verträge abschliessen zu können, die das tägliche Leben verlangt, aber ohne Adoption irgendwelcher Kinder – oder noch krasser, die Möglichkeit einer Samenbank für lesbische Paare zugänglich zu machen. Eine «Ehe» zwischen gleichgeschlechtlichen Menschen ist nie und nimmer eine Ehe im naturgegebenen Sinne. Das ist ein Widerspruch im Begriff selbst. Peter Burkhalter, Ittigen
Link zum Artikel: «Geben wir uns das Jawort!»
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