«Wir werden euch im Herzen treffen»
Das kenianische Militär hat seine Offensive weit im Landesinneren von Somalia fortgesetzt. Die radikalislamische Shebab-Miliz drohte mit Vergeltungsschlägen – auch in Kenias Hauptstadt Nairobi.
Nach Angaben eines Armeesprechers rückten die kenianischen Truppen mindestens 120 Kilometer weit nach Somalia ein. «Bislang läuft alles bestens», sagte der kenianische Armeesprecher Emmanuel Chirchir. Die Angriffe der kenianischen Armee, die von der Luftwaffe unterstützt wurden, konzentrierten sich demnach auf die Region Afmadow im Süden Somalias. Nairobi beschuldigt die Shebab-Miliz, für die Entführung von Ausländern in Kenia verantwortlich zu sein - und begann am Sonntag eine Militäroffensive. Kenia wird dabei von Soldaten der somalischen Übergangsregierung unterstützt.
Die Shebab-Miliz drohte, sie wolle die kenianischen Interessen «im Herzen» treffen, wenn «die Aggression auf somalischem Boden» nicht beendet werde. Shebab-Führer Scheich Hassan Dahir Aweys sagte heute, seine Miliz werde «Kenia an allen möglichen Fronten angreifen». Die Bevölkerung von Nairobi wurde zu erhöhter Aufmerksamkeit aufgerufen. Die Miliz bestreitet die Verwicklung in die Entführungen. Kenia ist ein beliebtes Touristenziel und fürchtet um seinen Ruf als Urlaubsland.
Zwei entführte Briten
Die kenianische Polizei nahm nahe der Grenze zu Somalia am Sonntag zwei Briten fest, denen «terroristische Aktivitäten» nachgesagt wurden. Die britische Polizei stand in Kontakt mit den kenianischen Behörden, um die Hintergründe aufzuklären. Die beiden Briten stammen aus der Gegend von Cardiff, wo es eine starke Gemeinde somalischer Einwanderer gibt.
Die Shebab-Miliz kämpft seit dem Jahr 2007 gegen die schwache somalische Übergangsregierung. Sie hat weite Teile des Südens und des Zentrums des Landes unter ihrer Kontrolle. Experten halten es für möglich, dass die Entführungen auf das Konto von Piraten oder gewöhnlichen Kriminellen gehen. Am Donnerstag waren zwei spanische Helferinnen der Organisation Ärzte ohne Grenzen im ostkenianischen Flüchtlingslager Dadaab entführt und vermutlich über die nahegelegene somalische Grenze verschleppt worden. Vor ihnen wurden schon eine Britin und eine Französin auf dem Touristen-Archipel Lamu entführt und laut Polizei nach Somalia verschleppt.
AFP/wid
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