Es war das überdrehte Happy End einer Serie, die so dystopisch und grauenvoll war, dass man sie manchmal nicht mehr ernst nehmen konnte. Joe Biden stand alleine vor dem Lincoln Memorial, nachdenklich, «Amazing Grace» tönte im Hintergrund, Feuerwerk über der National Mall, und am Schluss sagte Tom Hanks (!) in getragenem Ton: «Good Night, America!» Bläserchor, Abspann, The End.
Uff. Gerade noch einmal gut gegangen. Den Bösewicht aus der Stadt verjagt, die Guten haben gewonnen und feiern so bescheiden, wie das die Guten machen sollten.
So tief sind die Rhythmen der Popkultur bereits in unser Selbstverständnis eingedrungen. Eine starke Inszenierung reicht – und die Vereidigung des neuen amerikanischen Präsidenten war eine richtig starke Inszenierung –, und wir vergessen die Realität noch so gerne.
Kolumne Philipp Loser – Wird ohne Trump alles gut? Eher nicht.
Die Wut an den politischen Rändern wird nicht verschwinden. Zum Glück sind wir in der Schweiz dafür besser gerüstet als anderswo.