«Männer sind gut im Verbergen von Gefühlen»
Beim Germanwings-Absturz handelt es sich mutmasslich um einen erweiterten Suizid. Ein klassischer Fall eines solchen sieht jedoch anders aus, sagt Chef-Psychiater Thomas Reisch.

Germanwings-Co-Pilot Andreas Lubitz wirkte auf Kollegen nicht auffällig: Ein Pilot sitzt im Cockpit für den Germanwingsflug von Barcelona nach Düsseldorf. (27. März 2015)
Reuters
Seit vermutet wird, dass der Co-Pilot die Germanwings-Maschine willentlich zum Absturz brachte, geistert in den Medien der Begriff «erweiterter Suizid» umher. Ist die Bezeichnung korrekt?
Thomas Reisch: Ja, formell trifft der Begriff zu. Klassisch ist der Fall aber nicht. Ein erweiterter Suizid wird in der Regel dann begangen, wenn auch Familienangehörige mit in den Tod gerissen werden.