Babylon im Stromnetz
Eine kleine Störung, und das europäische Stromnetz bricht zusammen. Wind- und Sonnenenergie machen die Stromversorgung verletzlicher. Energiespeicher könnten helfen, sind aber schwierig zu planen.
Nichts ist für die Netzbetreiber schlimmer, als die Kontrolle zu verlieren. Ihre höchste Strafe ist der Blackout. Lichter gehen aus, Maschinen stoppen, Züge bleiben stehen. Das passierte 2003 in Italien, 2006 in Westeuropa. Die Ursache war jeweils eine Kleinigkeit. Eine überlastete Übertragungsleitung in der Schweiz, Fehler von Netztechnikern in Norddeutschland. Die Konsequenzen jedoch waren hart: Als Italien vom europäischen Stromnetz getrennt wurde, dauerte es zweieinhalb Minuten – dann brach die Energieversorgung im ganzen Land zusammen. Ein totaler Blackout in der Schweiz kostet 8 bis 30 Millionen Franken – pro Minute. Mit diesen Zahlen rechnet das Bundesamt für Energie.