Zwei Chöre und ihr gemeinsames Projekt
Der Steffisburger Kammerchor und Cantus Regio Thun führen gemeinsam Gabriel Faurés Requiem und die beliebte Cantique sowie zwei Psalmen von Felix Mendelssohn auf. Insgesamt 100 Sängerinnen und Sänger proben seit Mai gemeinsam.

Am Freitag in der Französischen Kirche Bern und am Sonntag in der Stadtkirche Thun werden romantische Werke von Gabriel Fauré und Felix Mendelssohn erklingen. Dazu vereinen sich zwei Chorleitende, zwei Chöre, ein Orchester und zwei Solisten. Im letzten Jahr kam vonseiten von Cantus Regio sehr kurzfristig der Wunsch auf, ein gemeinsames Projekt durchzuführen.
Die Idee stiess beim Kammerchor Steffisburg auf offene Ohren. «Da zum damaligen Zeitpunkt unser Programm fixiert war, wurde das Projekt auf dieses Jahr verschoben», erzählt Christa Gerber, die seit 2013 Chorleiterin in Steffisburg ist. Sie und Peter Loosli – er dirigiert seit 1997 Cantus Regio (damals unter dem Namen Chorgemeinschaft Kirchdorf) – proben seit Mai gemeinsam. «So konnten wir Chorleitenden unsere zu dirigierenden Werke von Anfang an selber einstudieren.» Peter Loosli ergänzt: «Die Zusammenarbeit fiel auf fruchtbaren Boden. Die Sängerinnen und Sänger haben das gemeinsame Erarbeiten des Programms als bereichernd empfunden und freuen sich nun auf die Konzerte.»
Inhaltliche Tiefe
«Die Idee auf Ende Kirchenjahr, auf Allerheiligen ein Requiem zu singen, hat uns beeinflusst», verraten die Chorleitenden. Da die Komponisten Fauré und Mendelssohn der Romantik angehören, ergänzen Psalm 42 «Wie der Hirsch schreit» und 55 «Hör mein Bitten» die Werke von Fauré.
Die Auswahl sei jedoch eher inhaltlich, begründen die Chorleiter: «Zu einem Requiem passen gut zwei Psalmen, die den Menschen in Verzweiflung sehen und die in Gott ihre Ruhe, ihren Frieden finden. Mendelssohn hat Text und Musik in einer Einheit komponiert. Faurés Requiem geht von einem friedlichen Aspekt aus. Das in üblichen Vertonungen berühmte «Dies irae, dies illa» (wörtlich «Tag des Schreckens, jener Tag») lässt Fauré weg. Er will den Menschen nicht Angst vor der Hölle machen, sondern sie beruhigen, dass der Tod auch etwas Friedliches an sich hat.»
Grosser Choreinsatz
Alle aufgeführten Werke gestalten sich mit Wechselgesang von Solisten und Chor als publikumsfreundlich. Die Partie des Chores ist gross. Sie führt durch verschiedene Besetzungen von Frauenchor, Männerchor und vier- bis achtstimmige Passagen. Da die beiden Mendelssohn-Psalme für Sopran und Chor komponiert sind, gestaltet sich der Part der Sopranistin Anja Christina Loosli sehr umfangreich. Hingegen singt der Bariton Tobias Wicky nur im Werk von Fauré.
In romantischer Besetzung musiziert das Opus-Orchester von Bern, welches seit Jahren mit Cantus Regio musiziert. An der Metzler-Orgel der Thuner Stadtkirche spielt Sarah Brunner.
Die beiden Chorleiter wünschen sich, «dass die Zuhörerinnen und Zuhörer anderthalb Stunden die Realität des Alltags vergessen können».
Das Gemeinschaftskonzert von Cantus Regio und des Kammerchors Steffisburg findet am Freitag, 27. Oktober, 19.30 Uhr in der Französischen Kirche Bern und am Sonntag, 29. Oktober, 16.30 Uhr in der Stadtkirche Thun statt. Weitere Infos: www.kammerchor-steffisburg.ch / www.cantusregio.ch.
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